Samstag 21.09.2024
Morgens ist es erst mal so richtig neblig. Aber um kurz vor 8:00 Uhr spitzt schon mal die Sonne.
Es dauert nicht lange und wir haben ein echtes Kaiserwetter. Nun dürfen wir diese schöne
Landschaft nochmal bei Sonnenschein betrachten und da erkennt man schon den Unterschied bei der Qualität der Bilder. Es geht zunächst mal zurück zu dem Pass mit der herrlichen Aussicht.
Aber auch die Fahrt bis dahin hat von der anderen Seite gesehen ihren Reiz.
Ab Raphse Stare liegt wieder der große See, heute im Sonnenschein unter uns. In Hot kommen wir auf die Hauptverbindung, die nach Shkodar führt. Wir biegen aber schon bald in Koplik ab, unsere heutiges Ziel ist das Theth Tal. Wir wissen, dass es ein von vielen Touristen besuchtes Ziel ist.
Aber zum einen sind es wesentlich mehr wie wir dachten und zum anderen ist die Straße zwar in
sehr gutem Zustand, aber so schmal, dass meist 2 PKW nur knapp aneinander vorbei kommen.
Bis Boge ist es nicht so das Problem, aber ab hier kommt ein Pass, der selbst die Schweizer
Alpenpässe in den Schatten stellt. Die Bergwelt, die sich uns eröffnet ist unbeschreiblich schön.
Auf knapp 1800 m Höhe legen wir die Mittagspause ein, ein tolles Panorama vor uns. Bis hier her hatte Wolfgang so manchen Schweißtropfen auf der Stirn, denn die Albaner sind auch
"begnadete" Autofahrer.
Nach der längeren Pause windet sich der Hobel die unzähligen Serpentinen hinab bis kurz vor dem Ort Theth.
Nach 127 km stellen wir den Hobel an einem guten Campingplatz oberhalb des Ortes ab.
Es ist ein wunderbarer Tag, aber sehr anstrengend für Fahrer und Beifahrer.
Und das ist das Panorama direkt von unserem Stellplatz vor uns.
Im Tal ist es schon fast finster, aber dieser Berg wird von der Abendsonne beleuchtet.
Sonntag 22.09.2024
Erneut ein Bilderbuchwetter. Nach dem Frühstück richten wir für das Mittagessen noch Zaziki und Kartoffelsalat her. Um 3/4 9 Uhr haben wir die Wanderschuhe an, den kleinen Rucksack gepackt und gehen zunächst in den Ort Theth hinunter. Leider müssen wir die Serpentinenstraße ausgehen, da die Fußgängerbrücke über den Bach beim letzten Regen zerstört wurde.
Zunächst besichtigen wir die Kirche und den in der Nähe stehenden Steinturm. Dieser wurde über Jahrhunderte für die Rechtsprechung genutzt. Der Blick auf die andere Seite der Bergwelt ist ebenso gewaltig, wie die Aussicht von unserem Campingplatz.
In einem der vielen Lokale gönnen wir uns einen Cappuccino, bevor wir den wunderbaren Wanderweg bis zum Wasserfall weitergehen. Es zieht sich, ist aber herrlich und am Schluss geht es ziemlich steil hinauf. Alles wäre noch besser, wenn nicht ganz so viele Leute unterwegs wären.
Leider ist auch hier in Albanien das Müllproblem in der Natur genauso, wenn nicht noch schlimmer wie in Bosnien Herzegowina.
Am Wasserfall selbst legen wir eine kleine Pause ein und marschieren dann den gleichen Weg zurück. Insgesamt sind wir knappe 5 Stunden unterwegs, wobei die reine Wanderzeit gute
4 Stunden beträgt. Aber unten im Ort muss irgendwas massiv mit Pestiziden behandelt worden sein, denn als wir wieder am Hobel sind geht es Uschi auf Deutsch sauschlecht. Das volle Programm. Sehr sehr schade- da werden wir uns was überlegen müssen und eventuell unsere geplante Route abändern. So kann es jedenfalls nicht bleiben.
Montag 23.09.2024
Aus zweierlei Gründen fahren wir heute ohne Frühstück um 6:30 los. Zum einen wollen wir schnellstmöglich aus dem Tal, damit sich Uschi erholen kann und zum anderen wollen wir möglichst lange so wenig Gegenverkehr wie möglich bis wir in Koplik von der engen Straße
abbiegen können. Es ist gut so, bis oben zum Pass Buni e Thores kommen uns gerade mal
5 Fahrzeuge entgegen. An der Passhöhe gibt es dann ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir bis Koplik weiterfahren. Auch bis hierhin hält sich der Gegenverkehr in Grenzen, kein Vergleich mit Samstag.
Im Örtchen davor kaufen wir ganz frisches Brot, etwas Obst und einen "selfmade" Raki, in der Hoffnung nicht zu erblinden.
Weil das Wetter auch heute traumhaft ist, ziehen wir die geplante Panoramafahrt am Skodra See einen Tag vor. Also rollt der Hobel durch Shkodra , ohne Problem ist die Einreise nach Montenegro. In Vladimir beginnt die sehr sehr enge, ja abenteuerliche Strecke über dem See. Herrliche Tiefblicke, zahlreiche Bäume mit Esskastanien.
Wir lassen einfach mal die Bilder sprechen--nur schön diese Fahrt!
Unterwegs bereiten wir uns aus Eigenbestand ein Mittagessen. In Virpazer kommen wir dann wieder auf eine normale Straße. Ab Ostrovica an der Küste entlang bis Bar. Einfach nur entsetzlich was die Montenegriner mit ihrer Küste machen. Nur Hotels, Hochhäuser, Einkaufszentren und ähnliches. Um 16:30 erreichen wir nach 237 km Shkodra und richten uns an einem Stadtcampingplatz ein. Natürlich nicht so prickelnd, aber die Altstadt ist zu Fuß erreichbar. Das ist unser Plan für morgen.
Dienstag 24.09.2024
Obwohl wir ganz nahe an der Straße die ins Zentrum führt stehen, ist es eine erstaunlich ruhige
Nacht. Entgegen der Wettervorhersage regnet es nicht, aber es ist stark bewölkt.
Warum auch immer, wir sind uns einig, dass wir auf Stadtbesichtigung keine Lust haben.
Den Koman Stausee wollen wir auf alle Fälle bei Sonnenschein mit dem Schiff durchfahren, dieser ist aber erst für Freitag angesagt. Also heißt es einen Platz zu finden, an dem wir das sehr unbeständige Wetter in ansprechender Umgebung aussitzen können. Uschi holt bei
Park4 Night Unterstützung und findet einen kleinen Campingplatz an der Laguna e Vilunit.
Bis dahin sind es gerade mal 31 km. Um kurz nach 8 Uhr verlassen wir Shkodra und gleich darauf beginnt es zu regnen. Die Strecke zur Laguna ist absolut scheußlich und die ohne Genehmigung
gebauten Hotels, Pensionen und Privathäuser verschandeln die Landschaft. Aber ein ganzes Stück hinter dem Touristenghetto Velipoja ist doch tatsächlich bei Laguna ein schöner Fleck.
Klein aber fein, mit schöner Aussicht auf Laguna und dahinter das Meer. Maximal 20 Fahrzeuge, wir sind zu viert. Zwei Tage können wir es hier sicher gut verbringen.
Es ist mit 25° gut warm, aber sehr windig. Das Meer ist richtig aufgewühlt. Laut Reiseführer soll es hier jede Menge Wasservögel und angeblich auch Fischotter geben. Tatsächlich sehen wir nur jede Menge Möwen. Im Laufe des Tages dann noch einen Reiher und zwei Lerchen. Der Eisvogel der
vorbeifliegt und der 3 x hüpfende Fisch sind für den Fotografen zu schnell.
Das Mittagessen in dem kleinen Restaurant ist ausgezeichnet. Wir haben gegrillte Meeresfrüchte,
Salat und selbstgemachte Pommes, dazu gibt es einen sehr guten offenen Weißwein.
Nachmittags unternehmen wir einen kleinen Strandspaziergang. Man erkennt, dass die
Saison vorbei ist.
Hier werden wir den morgigen Tag verbringen, bevor wir am Donnerstag bis kurz vor die
Schiffsanlegestelle am Koman See fahren. Die Fähre geht am Freitag um 09:00 und Uschi hat uns schon online ein Ticket gebucht.
Oft kommt es anderes wie man glaubt. Den morgigen Tag hier verbringen können wir vergessen.
Wir sind auch etwas selbst schuld, an eine Lagune zu fahren. Da es sich um ein Vogelschutzgebiet handelt, haben wir nicht gedacht, dass gespitzt wird. Aber mit Sicherheit schon und zwar nicht wenig. Auf alle Fälle ist gegen Abend bei Uschi die kurze Zeit ohne die üblichen Anzeichen schon wieder vorbei. Deshalb Planänderung!
Mittwoch 25.09.2024
Morgens gibt das Wetter Anlass zur Hoffnung. Jedenfalls scheint schon mal die Sonne auf die Lagune. Wir verlassen den an sich schönen Platz gegen 08:30, fahren an Shkodar vorbei, um in einem Vorort die Mercedes Werkstätte anzufahren. Wir brauchen eine neue Lampe für das
Abblendlicht. Nach 5 Minuten und 10.-€ ist alles wieder gut.
Dann müssen wir uns aber durch Shkodra wursteln, das ist eine kleine erste Herausforderung.
Es gilt das Recht des Stärkeren und irgendwelche Verkehrszeichen und solche Dinge werden grundsätzlich ignoriert. Endlich sind wir aus der Stadt und nun fahren wir auf der SH 25 über Val i Dejes Richtung Koman. Bald sehen wir Teile des gigantischen Stausees und kurz darauf wird die
eigentlich asphaltierte Straße zur Schlag und Wasserlochpiste, meist am steilen Hang über dem See. Für die 94 km benötigen wir eine ganze Weile, denn häufig sind 10 - 15 km/h angesagt.
Sehr viel der frisch in die Piste geschwemmten Steine stammen vom gestrigen Starkregen in den Bergen. Um kurz vor 13:00 erreichen wir den kleinen, aber sehr schönen Campingplatz Koman.
Gut genug, um den morgigen Tag hier zu verbringen. Bis zum Fähranleger sind es dann am Freitag nur ein paar Kilometer. Wir hoffen, dass jetzt nichts mehr dazwischen kommt, und wir nicht wieder eine kurzfristige Änderung benötigen.
Donnerstag 26.09.2024
Heute sind die Wolken schon mal viel weniger, ein Übergangstag bevor es morgen ganz schön werden soll. Wir bleiben also hier am kleinen Campingplatz, erledigen kleinere Reinigungsaktionen und erkunden etwas die nähere Umgebung. Auf alle Fälle ist hier mehr los, wie wir gedacht haben.
Die Straße auf der wir gestern her gefahren sind sehen wir nochmals recht gut. Koman ist ein kleines Dorf, in dem sich eben aufgrund der Attraktivität der Koman-Fierze Fährpassage langsam der Tourismus ausbreitet. Es werden auch Bootsausflüge auf dem See angeboten, deshalb fahren auch einige Reiseveranstalter aus Shkodra die Besucher mit Kleinbussen ( Sprinter mit langem Radstand) hierher.
Freitag 27.09.2024
Unsere Nachbarn am Campingplatz haben uns zum Glück vorgewarnt. Der Parkplatz an der Fähranlege stelle sei gleich hinter dem Tunnel, ist sehr klein und das Beladen der Fähren sei
absolut chaotisch, zumal zwei Fähren und mehrere Ausflugsboote um dieselbe Zeit 9:00 ablegen.
Wir sind daher schon um 1/2 7 Uhr vom Campingplatz los, die 6 km bis zur Fähranlegestelle gefahren. Ein Pick Up hat schon auf einer Fähre übernachtet. Wir konnten noch ganz gut umdrehen, da man rückwärts auf die Fähre muss. Aber es dauerte nicht lange, dann begann wirklich das Chaos. Die letzten müssen die Wartezeit im Tunnel verbringen und das ist nicht lustig.
Aber irgendwie bekommen sie es auf die Reihe und mit 20 Minuten Verspätung legen wir um 09:20 ab.
Die Fahrt durch die felsigen Schluchten des Drin ist eine echte Attraktion. Bis Fierze fahren wir
2 1/2 Stunden, es ist sehr abwechslungsreich und immer wieder bieten sich herrliche Ausblicke.
Mal ganz eng, dann wieder etwas breiter-ganz toll! Wir nehmen Euch einfach auf die Fahrt mit.
Das Entladen geht wesentlich flotter, es ist einfach mehr Platz. Nach einigen Kilometern fahren wir durch das Städtchen Bajram Curri und von dort ins Vabona Tal, genau die Rückseite des letzte
Woche besichtigten Theth Tals. Auch hier eine gewaltige Bergwelt. Am Ende der Straße verbringen wir bei Kaiserwetter den Nachmittag, bevor wir abends einige Kilometer zurückfahren und nach
insgesamt 57 km auf der Straße einen kleinen Campingplatz anlaufen. Es stehen noch 2 Camper da, einer aus BGD! Und dann der Hammer, es ist eine Angestellte unseres SEAT Händler Eppich aus
Bischofswiesen mit ihrem Mann. Sie ist auch aus Anger und wohnt nun in der Stangaß. Die Welt ist kleiner wie man glaubt.
Samstag 28.09.2024
Um kurz nach 7:00 Uhr werden die Berge an unserem Platz schon von der Sonne angeleuchtet.
Wetter ist wiederum makellos, um kurz nach 8:00 Uhr geht es dann los. Wenn statt der Moschee
eine Kirche stehen würde, könnte es fast die Ramsau sein. Wir müssen zuerst nach Bayram Curri
( hier kaufen wir ein paar Lebensmittel ein) und dann bis kurz vor Fierze (hier gibt es frisches Brot)
zurück fahren. Die Entscheidung auf der Südseite der Drin nach Kukes zu fahren erweist sich als
Volltreffer. An der größten Staumauer Albaniens vorbei geht es schon bald in Serpentinen hoch hinauf mit einer lange Zeit gigantischen Aussicht zurück auf die Bergketten über dem Valbona Tal .
Die Straße ist zwar schmal, aber bis auf kleinere Abschnitte in gutem Zustand. Zum Glück ist so gut wie kein Gegenverkehr, denn die Albaner haben wirklich eine halsbrecherische Fahrweise.. Besonders heute sind in sehr vielen Kurven, Gedenktafeln und Kreuze mit Bilder und Blumenschmuck für die hier Verunglückten. Wenn man hier von der Straße abkommt ist es eigentlich das Todesurteil. Aber es scheint in keiner Weise abzuschrecken. Unzählige tiefe Täler und Schluchten fahren wir aus, es geht rauf und runter wie auf einer riesigen Achterbahn. Sehr schön, aber es verlangt ohne Unterlass höchste Konzentration.
Beim Pass Qafa e Shlakit kommen wir auf die Verbindungsstraße von Shkodar nach Kukes. Diese ist nun breiter, dafür aber mit vielen Schlaglöchern, Verwindungen und großen Unebenheiten ausgestattet. Das auf und ab in Serpentinen ist unverändert. In Kukes fahren wir auf einer großen Brücke über die Drin und dann geht es nochmals 120 km in einer unglaublichen kurvenreichen und teilweise schlechten Straße, aber in abwechslungsreicher Landschaft bis zu unserem heutigen Ziel, der Kleinstadt Peshkopi. Wir wursteln uns durch diese sehr umtriebige Stadt bis zum ausgewählten, sehr sehr schönen kleinen Campingplatz am Stadtrand. Nach insgesamt 238 km stellen wir den Hobel um 17:45 Uhr ab. Außer uns noch ein Camper aus Vöcklabruck.
Eventuell werden wir den für morgen vorhergesagten Regen hier aussitzen.
Abends schüttet es ein paar Mal recht heftig. In der Nacht aber kein Regen mehr.
Sonntag 29.09.2024
Erstaunlich schön, es muss oben ein kräftiger Wind wehen, denn die Wolken ziehen schnell. Mal droht es ganz dunkel, dann scheint die Sonne,
es hat 21°C.
Der Campingplatz ist wirklich sehr schön und gepflegt. Neben dem Hobel ein Quittenbaum mit vielen Früchten. Kurz vor ½ 10 Uhr machen wir uns auf den Weg in das kleine Städtchen. Vorsichtshalber nehmen wir die Schirme mit, was sich als gute Entscheidung erweist. Es sind gerade mal 10 Minuten bis zum Zentrum. Die Fußgängerzone ist sehr angenehm, denn es ist Sonntag und der Verkehr wie immer chaotisch. Sehenswert das selbstgebastelte Cabrio.
. Obst- und Gemüsemärkte sind immer eine Augenweide.
Der Mann am Boden hat dem Geruch nach Haschisch zu verkaufen.
Wir bekommen einen kurzen Regenschauer ab, dann ist es aber auch schon wieder vorbei.
Für 13:00 Uhr haben wir bei der Campingplatz Mama ein Essen bestellt.
Sehr schmackhaft. Es gibt Nudeln, Salat, geschmortes Gemüse und ein
knusprig gegrilltes Kotelett. Dazu ein Glas Rotwein für insgesamt 30.-€,
Den Nachmittag verbringen wir abwechselnd im oder vor dem Hobel.
Ein erholsamer Tag. Morgen wollen wir die Bergfahrt nach Librazhd
angehen. Hier gehen die Meinungen im Reiseführer, die Kommentare im Internet und die Ansicht unserer Campingplatz Mama weit auseinander.
Wir werden sehen, was aus unserem Plan wird.
Am Nachmittag zieht eine tiefschwarze Wolkenwand auf, die aber erstaunlicherweise keinen Tropfen Regen abgibt.
Montag 30.09.2024
Kurz vor 8 Uhr verlassen wir den Campingplatz, tanken in Peshkopi und dann geht es zunächst auf Teerstraße mit ziemlichen Schlaglöchern bis Cerenec. Hier biegen wir dann zur Piste Richtung Librazhd ab. Es geht gleich richtig los. Schmal ausgewaschen, Schlaglöcher und in Serpentinen hinauf in die Hügel. Die gesamte Strecke Peshkopi nach Librazhd beträgt 130 km, davon sind
60 km reine Piste. Zeitweise wieder gut, dann wieder große Steine und sehr eng. Es begegnet uns ein junges Paar aus Österreich und teilt uns mit, dass sie umkehrt sind, weil die Piste ganz schlecht wird. Sie haben allerdings auch Allrad. Wir beschließen weiter zu fahren, was sich als richtig erweist. Es sind zwar einige haarige Passagen drin, aber mit 5 - 15 km/h schaffen wir das.
Aber wir sind um unseren Allrad schon froh. Die schöne Landschaft ist es auf alle Fälle wert.
Auf den 60 km kommen uns gerade mal 10 Fahrzeuge entgegen.
Die letzten 30 km vor Librazhd ist dann eine nagelneue Teerstraße. Der Grund ist, dass hier der
Nationalpark Shebenik touristisch erschlossen werden soll und eine gute Verbindung nach Tirana aufgebaut wird. Es sind auch Feriensiedlungen im Bau. Ab Librazhd wird es dann richtig scheußlich.
Beim Bau der Schnellstraße oder Autobahn wird der Fluß Shkumbin nahezu zugeschüttet, es folgt Baustelle auf Baustelle. Elbasan ist eine sehr unattraktive Stadt und die Weiterfahrt über Cerrik nach Berat wird von riesigen Gewächshäusern dominiert. Zudem ist die gesamte Strecke
richtig zersiedelt. Berat erreichen wir um 15:00 und jetzt machen wir uns etwas zum Essen.
Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Stadtbesichtigung.
Die Altstadt von Berat zählt mit über 2400 Jahren kontinuierlicher Besiedlung zu den ältesten Städten Albaniens. Im Jahr 2005 wurde Berat in die UNESCO Weltkulturerbe Liste aufgenommen. Ein gut erhaltenes Ensemble osmanischer albanischer Stadtkultur, die Brücke über den Osum und die Burganlage gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Montag 01.10.2024
Heute steht der Ausflug zum Osumi Canyon auf dem Programm. Von Berat zum 14 km langen und 80 m tiefen Canyon führt eine eigentlich gute Straße. Jedoch hat sie absolut heimtückische
Verwerfungen und Schlaglöcher, meist überraschend nach den zahlreichen Kurven zu bieten.
Zunächst unten am Osumi entlang, dann an großen Olivenhainen und zahlreichen Gewächshäusern vorbei.
Nach 56 km und 1 1/2 Stunden Fahrzeit sind wir am Ziel. Ein wunderbarer Aussichtspunkt bei
einem kleinen Restaurant, in dem wir vorzüglich ganz frisch gegrilltes Hähnchen essen.
Die Aussicht ist phänomenal. Wir können hier übernachten, entschließen uns aber dazu
nach dem Nachmittagskaffee zurück nach Berat zu fahren. Um 16:30 sind wir wieder am Stellplatz
in Berat. Ein herrlicher Ausflug bei wolkenlosem Himmel.
Wir kommen an, da werden die Hähnchen gerade auf den Grill gebracht.
Für 16 € bekommen wir 2 halbe Hähnchen,
großen gemischten Salat , gute selbstgemachte Pommes und zwei Cola.
Mittwoch 02.10.2024
Der heutige Tag ist irgendwie von Anfang an verkorkst. Beide haben wir warum auch immer grottenschlecht geschlafen.
In Albanien verändert sich teilweise das Straßennetz schneller wie selbst aktuelle Landkarten oder das Navi es ausweisen. Auf alle Fälle hat von Berat über Roskovec-Ballsh bis Tepelene rein gar nichts gestimmt. Das Navi hat mehrmals überhaupt nicht gewusst wo wir sind. Auf der Karte ist die Strecke die wir gefahren sind gar nicht drin. Dafür eine andere Route, die weder ausgeschildert noch vorhanden ist.
Na ja, wir sind dennoch nach Tepelene gekommen. Die Landschaft ist ansprechend und das Wetter super. Leider sind die vielgepriesenen
Quellen mit heißem Schwefelwasser auch ein Reinfall. Eine einzige Baustelle, die Übernachtungsplätze, die in Frage kamen eine Nullnummer.
Wir fahren also zurück nach Tepelene und von dort sind es noch 25 km bis
Gjirokaster. Diese Stadt, ebenso UNESCO Weltkulturerbe wollen wir morgen besichtigen. Wir hoffen, dass der angekündigte Dauerregen nicht
eintritt.
Donnerstag 03.10.2024
In der Nacht regnet es immer wieder und morgens ist alles grau in grau und immer wieder
Schauer, die sich aber noch in Grenzen halten.
Wir ziehen aber vorsichtshalber die Bergschuhe an, nehmen Schirm und Regenjacken mit zur
Besichtigung der Zitadelle und der historischen Altstadt.
Vom Campingplatz gehen wir genau 1 Stunde hinauf zur fast schon bedrohlichen Zitadelle.
Die mächtige Festung erhebt sich weitläufig auf einem felsigen Bergsporn und überragt die Stadt.
4€ oder 400 Lek kostet der Eintritt pro Person und die lohnen sich wirklich. Unseren Rundgang
müssen wir immer wieder unterbrechen und uns unterstellen, da die Schauer immer heftiger werden und trotz Schirm kein entspanntes Gehen möglich ist.
Die historische Altstadt von Gjirokastra zählt zu den bedeutendsten Beispielen auf dem Balkan aus osmanischer Zeit. Unterhalb der Festung ducken sich eng aneinandergebaut die Häuser des osmanischen Bazars mit kleinen Ladengeschäften und einer Moschee im Zentrum.
In einer sehr ansprechenden Bar trinken wir zum Abschluss einen Cappuccino. Den ganzen restlichen Tag immer wieder kräftige Regenschauer, aber immerhin 19° und es soll die nächsten Tage so bleiben. Wir übernachten nochmals hier in der Stadt.
Freitag 4.10.2024
Es regnet nicht, ist aber stark bewölkt. Wir fahren einige Meter hinter unserem Campingplatz
die 14 km lange Strecke durch einige kleine Dörfer zum antiken Antigonea. Die Schafe, Kühe und Ziegen werden auf der schmalen, aber guten Straße auf die Weiden geführt.
Antigonea liegt landschaftlich sehr malerisch auf der Höhe eines lang gestreckten Ausläufers des
Lunxheria Gebirges. Zudem hat man einen tollen Blick auf Gjirokastra.
Die Ausgrabung selbst ist doch sehr bescheiden, aber die Zyklamen und die eigenartigen Frösche beim Brunnen sind nett anzusehen. Wie bestellt kommt eine Gruppe Reiter den Hang herauf geritten, sehr malerisch. Die kleinen Säulen der Agora und Hauptstoa geben noch am besten eine Vorstellung dieser historischen Stadt aus 295 V.Chr.
Der Hobel rollt wieder hinunter nach Gjirokastra, wir tanken für 177 Lek = 1,77 € pro Liter Diesel.
Es sind nur 26 km bis zum Abzweig nach Seranda. Ein gut erhaltener Bunker, eine eigenartige Schlucht dann auf Serpentinen bis zum vielgepriesenen Syri Kalter. Die Karstquelle auch
" Blaues Auge " wir gnadenlos vermarktet. Riesiger Parkplatz mit unzähligen Buden, welche aber überwiegen schon zu sind. Die Saison ist eigentlich vorbei, aber der Parkplatz ist rappelvoll.
Von dort geht eine Touristenbahn, ein Weg, daneben ein Spur für Elektroroller bis zu einem weiteren Checkpoint. Hier wir nochmals Eintritt kassiert. Dann geht man ( in der Saison sicher im
Gänsemarsch) bis zur Quelle. Na ja!!! Viel Getöse um recht wenig und die Albaner beweisen ein weiteres Mal, dass sie dabei sind, das zu zerstören wegen dem man eigentlich her kommt.
Auf diesem Parkplatz wollen wir nicht übernachten, daher weiter nach Sarande. Da trifft uns für heute der zweitletzte Schlag. Absolut zugebaut, nur Hotels, Pensionen, Kneipen, Nachtbars, das volle Touri Programm. Eigentlich wollen wir uns am Hafen wegen einer Fähre nach Korfu erkundigen.
Die wollen doch glatt 200 € für eine 60 minütige Überfahrt--nein danke.
Dann der für heute letzte Schlag. Das Naturschutzgebiet Burint ist inzwischen die Verlängerung von Sarande. Unglaublich, was hier mit der Natur passiert. Man glaubt es einfach nicht. Es ist schon
16:00 Uhr, es schüttet was der Himmel hergibt, deshalb sind wir zumindest für heute Nacht auf einem echten Hinterhofcampingplatz, zum davon laufen oder besser davon fahren.
Das werden wir wohl so schnell wie möglich auch tun--nur scheußlich.
Abends ist dann 5 Stunden lang ein sehr schweres Gewitter mit Starkregen.
Das " Naturschutzgebiet " Butrint!!!!!
Samstag 05.10.2024
Die Nacht ist nicht so wirklich gut. Wir sind beide ziemlich erkältet, zudem haben die 3 Hunde des Campingplatzes die ganze Nacht immer wieder richtig Radau gemacht. Heute fahren wir erst um
kurz vor 9:00 Uhr weg. Es sind nur ein paar Kilometer bis zum antiken Butrint, wir sehen erstmals auf die Lagunenlandschaft hinunter.
Da können wir nur staunen, am Parkplatz sind schon ungefähr 20 große Reisebusse und die
Schlange vor dem Kartenhäuschen ist beträchtlich. Deshalb fahren wir mit der urigen
Seilzugfähre über den Kanal und parken auf der anderen Seite.
Wir begeben uns nochmals auf die andere Seite und besichtigen die archäologische Stätte , die seit mindestens 20 000 Jahren besiedelt ist. Ein ungefähr 1 1/2 stündiger Rundgang vermittelt uns einen Eindruck. Besonders das römische Theater und die große byzantinische Basilika sind
beeindruckend. Butrint war eine antike Hafenstadt. Das Wasser sind keine Badebecken der Herrscher, sondern das Ergebnis des gestrigen Starkregens. Immer wieder haben wir auch einen schönen Blick auf die Lagunen mit den dahinter liegenden Bergen.
Anschließend sind es nur wenige Kilometer bis zur Grenze nach Griechenland. In 5 Minuten sind wir durch und erreichen Igoumenitsa gegen 13:30 ( jetzt haben wir griechische Sommerzeit, also
+ 1Std.) Wir essen gut zu Mittag, wobei Uschi heute erkältungsmäßig ziemlich malad ist, Wolfgang ist dafür schon fast wieder auf dem Damm.
Wir wollen am Montag nach Korfu übersetzen, deshalb geht es noch 14km bis zu einem einfachen
Campingplatz bei Plataria. Übrigens ist das Wetter seit Mittag richtig gut und so soll es auch die nächsten Tage bleiben.
Sonntag 06.10.2024
Es regnet in der Nacht und es regnet auch vormittags immer wieder entgegen den Prognosen.
Aber es hat 22°C, nachmittags scheint die Sonne und es werden sogar 26° angezeigt.
Zu Mittag gibt es Nudelsuppe, da zum einen alle Restaurants geschlossen sind und zum anderen
Uschi noch ziemlich in den Seilen hängt.
Wir haben uns dann mit Korfu näher beschäftigt und sind zu der Erkenntnis gelangt, das es für uns
keine gute Wahl ist. Also haben wir unser Reisebüro angemailt und um eine Umbuchung auf die
nächstmögliche Fähre nach Ancona gebeten. Heute haben die geschlossen, wir erwarten morgen eine Antwort. So lange bleiben wir mal hier in Plataria.
Montag 07.10.2024
Die Antwort lässt auf sich warten und ist dann irgendwie nicht so einleuchtend. Also fahren wir am
Spätvormittag bei herrlichstem Sonnenschein die 19 km nach Igoumenitsa direkt ins Reisebüro Linos am Hafen. Die früheste Überfahrt ist am 15.10. möglich , alles andere ist ausgebucht. Na ja, hilft nichts.
Wir essen noch zu Mittag, aber man merkt schon, dass die wenigen Restaurants die überhaupt noch offen sind, ziemlich lustlos betrieben werden.
Zurück nach Plataria auf den doch recht angenehmen Platz. Uschi geht es so la la, immer noch leichtes Fieber aber schon wieder etwas besser als die letzten Tage. Das Wetter soll schön bleiben,
der Ort selbst ist recht ruhig, die Touristensaison ist hier zumindest definitiv zu Ende.
Das wird dann auch eindrucksvoll bestätigt, als das relativ große Boot mühsam aus dem Meer
gezogen wird und dann die ganze Straßenbreite zum Abtransport benötigt.
Wir werden hier noch ein oder zwei Tage bleiben und dann noch einen Abstecher auf die Insel
Lefkas unternehmen. Dort ist die Saison laut Reiseführer auch vorbei, seit 1.10. ist angeblich so gut wie alles geschlossen.
Dienstag 08.10.2024
Auch den heutigen Tag nutzen wir zur Ruhe, damit wir morgen wieder starten können.
Wetter wie die letzten Tag gut, allerdings ziemlich windig. Sonst keine besonderen Ereignisse.
Von unserem Stellplatz bietet sich abends dieser Blick auf Korfu
Mittwoch 09.10.2024
Das war wohl nichts!! Wir fahren heute nach Lefkas und wollen eigentlich einige Tage dort verbringen. Wir nutzen die wunderschöne Küstenstraße. Im malerischen Parga ist es leider nicht möglich einen Parkplatz zu finden. Kaum Touristen und dennoch ist die Straße beidseits
absolut zugeparkt von griechischen PKW`s. Also weiter bei kaum Verkehr über Prevezza, durch den
Unterwassertunnel nach Lefkas. Auch hier ist die " Hölle" los und wir finden erstmals keinen
Parkplatz, da wir eigentlich zu Mittag essen wollen.
Unterwegs meist durch Olivenhaine und einige Male die berühmten Traktoren mit den
Anhängern die über ein Gebläse Pestizide ausbringen. Da ahnen wir schon, dass das nichts werden kann. Und so kommt es auch. Am Ende des Ortes finden wir doch noch einen Parkplatz und gehen
um 14:00 zum Mittagessen. Sehr gut die gegrillte Fischplatte. Aber kurz darauf hat Uschi
schon die ersten Anzeichen der Allergie und wir sind uns sofort einig, dass wir zurück nach
Platari fahren, um dort die letzten Reisetage in Griechenland zu verbringen. Nach insgesamt 233 km sind wir also am Platz zurück, der eigentlich alles bietet für die letzten Tage.
Uschi geht es hier gut, wir haben Wasser, wenn wir wollen können wir Strom haben, wir können
bei Bedarf duschen, wir können die Camper Toilette entsorgen. Alles Pluspunkte.
Einziger Minuspunkt ist, das es hier kein offenes Restaurant mehr gibt.
Aber wir können jederzeit die paar Kilometer nach Igoumenitsa fahren.
Also werden wir hier bleiben bis unsere Fähre geht.