Dienstag 01.07.2025

Morgens ist es am Lake Teslin zuerst sehr neblig, später wechselnd bewölkt. Dicke schwarze

Wolken drohen immer wieder, aber zu regnen beginnt es erst gegen 16:00 bis 20:00

Wir diskutieren und wägen den ganzen Tag ab, ob wir weiterfahren oder hier abbrechen und

zunächst über Watson Lake Richtung Fort Nelson fahren. Wir studieren die Wetteraussichten

für verschiedene Regionen im Norden ( Whitehorse, Tok, Valdez, Fairbanks usw.) und kommen zum Ergebnis, dass die Aussichten weiterhin sehr schlecht sind oder schlecht werden. Die Zeichen stehen auf Umkehr. Der Platz ist eigentlich recht schön und es ist erstaunlicherweise wenig los.

Später am Abend drohen immer wieder von allen Seiten Wolkenberge, die für morgen nichts Gutes

versprechen. Wenigstes unterhält uns am Baum neben dem Platz ein Eichhörnchen und ein Wasserflugzeug landet vor uns im See.

Mittwoch 02.07.2025

Seit 4:00 morgens regnet es heftig. Wir beschließen den Tag hier abzuwarten, denn bei strömendem Regen weiter zu fahren macht auch keinen Sinn. Unser Entschluss morgen die Route abzubrechen steht nun endgültig fest. Bilder gibt es mangels neuen Motiven heute nicht.

Seit 12:00 ist es trocken, aber stark bewölkt .Abends kommt dann noch ein Wohnwagen mit Terrasse, Unglaublich was die Leute so alles auf die Straße bringen.

 

 

Donnerstag 03.07.2025

 

Gegen 07:45 verlassen wir schweren Herzens Telin Lake zurück Richtung Watson Lake. Es fällt uns schon sehr schwer, das Vorhaben Dempster

Highway weg zu lassen.

Das Wetter in beide Himmelsrichtungen bestätigt uns dann aber nochmals.

Unterwegs wird es dann mal kurz besser, dann regnet es wieder. Alles wie

 

gehabt.

In Watson Lake tanken wir, gehen das Nötigste einkaufen und dann fahren wir weiter Richtung Fort Nelson. Wir wollen bis zu den heißen Quellen des Liard River. Auf dem Weg dorthin sehen wir wenigstens einige Bisons.

Der angepeilte Campground bei den Hot Springs ist voll belegt, aber wir können gegenüber auf einem Overflow Parkplatz bleiben. Wir dürfen heute noch am spätnachmittag und morgen bis 11;00 Uhr Vormittag zu

den Quellen und das heiße Wasser von 46 – 58 ° genießen.

Der Weg auf den Holzbohlen liegt in einem Feuchtgebiet und ist schön anzusehen.

Das tut so richtig gut und wir werden es morgen früh nochmals machen, 

Zudem, wir können es kaum glauben, scheint die Sonne!

Freitag 04.07.2025

 

Noch vor dem Frühstück gehen wir um kurz nach 7:00 zu den heißen Quellen. Der Weg dorthin ist im Nebel richtig mystisch. Es sind noch sehr wenig Leute da, obwohl der Campingplatz ja voll belegt ist und auch auf dem Overflow 30 Fahrzeuge über Nacht standen. Am Wegrand frühstückt eine putzige kleine Maus.

Nach einem ausgiebigen wohltuenden Bad wird gefrühstückt und kurz vor

 

9 Uhr fahren wir weiter. Die Strecke ist landschaftlich eine der schönsten in British Columbia. Leider regnet es schon bald wieder und so haben wir das gewohnte Bild. Die Berge sind zwar frei, aber eine dicke Wolkenschicht begleitet uns  am Liard River entlang.

Der lang gestreckte Muncho Lake ist ein Höhepunkt der Strecke. Danach geht es in die Stone Mountains bis zum Summit Pass, mit 1295 m dem höchsten Punkt des Alaska Highway. Nun regnet es mal so tüchtig, dass wir den Elch neben der Straße kaum sehen. Beim Bären ist kurz Regenpause, dafür versteckt er sich hinter den Büschen.

Kurz vor unserem Ziel, dem Summit Campground können wir noch eine kleine Herde der hier heimischen Dall Schafe beobachten und kurz darauf noch eine Karibou Mama mit ihrem Jungen. Heute sind es nur 123 km bis hierher und so ergattern wir noch einen schönen Stellplatz direkt am Seeufer des Summit Lake. Ab 15:00 müssen wir aber wegen des wieder einsetzenden Regens im Hobel sitzen –na ja wie gehabt.

 

Samstag 05.07.2025

Am Morgen ist es so nebelig, dass wir vom Hobel gerade mal so das andere Seeufer gegenüber sehen und das sind gerade mal 100 m.

Die Hoffnung, dass sich der Nebel auflöst ist vergebens, der Platzwart

macht uns auch für morgen keine Hoffnung. Na toll, so langsam sinkt die

Stimmung und die Lust auf reisen unter Null.

Da es zudem den ganzen Tag nur 9,5°C hat, lassen wir immer wieder mal die Heizung laufen und halten uns praktisch den ganzen Tag im Hobel auf.

Österreicher, die gegen Mittag mit einem Leih Wohnmobil kurz Station machen, berichten dass bei Fort Nelson, wo wir durch müssen viel Rauch 

von den Waldbränden ist und ein ziemlich beißender Geruch in der Luft liegt. Wir müssen morgen dort aber nur tanken und einkaufen und fahren dann gleich weiter. Die Hoffnung auf Wetterbesserung lassen wir mal lieber sein. Zur Abwechslung sehen wir einen Biber, einen kleinen Vogel vor dem Hobel und zwei Common Loon, das ist es dann für heute.

Ach ja, es hat nicht geregnet, dafür eben Nebel bis unten

Sonntag 06.07.2025

Der Nebel hängt heute etwas höher. Wir verlassen den Summit Pass um 7:30 und nach 10 km 

können wie einen jungen Grizzlybären beim Festschmaus lange beobachten. Es ist einfach faszinierend sowas live zu erleben. Das tote Tier ist scheinbar noch nicht lange neben der Straße, es handelt sich wahrscheinlich um ein Caribou. Später dann noch ein Schwarzbär und ein Elch. Das entschädigt für die fehlende Aussicht auf die bestimmt schöne Landschaft. Aber wir sind erstmals zufrieden, dass es nicht regnet.

In Fort Nelson sind wir gerade im Visitor Center mit gutem Netz. Wir werden jetzt einkaufen und tanken bevor wir weiterfahren.

 

In Fort Nelson haben wir Frischwasser aufgefüllt, getankt. Dann im Visitor Center den Blog aktualisiert. Danach beim Supermarkt

Save on Foods wieder mal kräftig eingekauft und zum Schluss

gab es noch „leckeren“ Burger und gegrilltes Hähnchen mit Pommes.

Wir haben direkt mal Sonne und es scheint auch ganz gut zu bleiben.

Betonung liegt auf scheint, denn 60 km weiter kommen wir schon wieder in kräftigen Regen, rundherum dicke Wolken und ein Gewitter.

Nach 315 km stellen wir den Hobel, jetzt wieder bei etwas Sonne, am

Buckinghorse Campground ab.

Leider mussten wir auch heute wieder durch große Flächen verbrannte 

Wälder fahren.

Montag 07.07.2025

Wir können es kaum glauben, die Sonne scheint und am Himmel sind nur

weiße Wölkchen und es bleibt den ganzen Tag so. Die Temperatur, am Summit Lake noch konstant 9°C ist morgens schon bei 17° und nachmittags sogar bei 24°C.

Der Alasa Highway führt von unserem Campground bis kurz vor Fort St. John recht eintönig in einem ständigen Auf und Ab vorbei an vielen verbrannten Wäldern. Vor Fort St. John biegen wir auf die Straße 29

Richtung Chetwynd ab. Die Landschaft ist nun wesentlich interessanter,

In den letzten Jahren hat BC Hydro beim Moberly River nochmals einen

Staudamm errichtet, der seit 2024 gefüllt wird und die Straßenführung gegenüber 2018 erheblich verändert hat. In Hudson Hope ist die kleine Kirche sehenswert. Nach 337 km finden wir am Cameron Lake einen kleinen Campground direkt am See. Da wir recht früh dran sind, bekommen wir noch einen der First in First out Plätze. Alles andere muss vorher online reserviert werden. Wir beschließen morgen auch hier zu bleiben.

 

 

Wir hoffen, dass es heute auch wieder Sonnenschein gibt. Zunächst ja, aber es ist seit in der Früh ein starker böiger Wind. Am Mittag zieht es immer mehr zu und ab 16:00 Uhr sitzen wir wieder im Hobel, weil es regnet. Es reist mal kurz auf bevor es gegen 20:00 wirklich schüttet wasdie Wolke hergibt.

Es ist langsam wie ein Fluch. Was manche Leute so alles zum Camping mit nehmen. Wenigstens kreist mal ein Adler auf der Suche nach Beute und eine einsame Ente schwimmt im See.

 

 

Mittwoch 09.07.2025

In der Nacht ist es auf einmal sternenklar und so hoffen wir erneut auf

gutes Wetter. Morgens fahren wir zunächst 17 km zurück nach

Hudson Hope, dort ist eine Versorgungsstation für Camper.

Dann geht es nach Chetwynd, wo wir einkaufen und uns dann auf den Weg

zum Geopark Tumbler Ridge machen. Dieser war uns bis vorgestern gänzlich unbekannt und ist uns von einem sehr netten kanadischen

Ehepaar aus Fort St. John empfohlen worden. Wir habe sogar eine 

ausführliche Beschreibung von ihnen erhalten. Und das entpuppt sich als Volltreffer. Die 90 km dorthin sind landschaftlich sehr ansprechend. Es ist so gut wie kein Verkehr und in Tumbler Ridge selbst ist so gut wie nichts los.

Im nagelneuen Visitor Center holen wir uns noch zusätzlich Infos über

Trails und sonstige Highlights.

Wir haben uns kurz vor dem kleinen Ort am Lion Fladbed Campground einen Platz gesichert, es ist aber derzeit noch gar nichts los. Aber sicher ist sicher. Dann machen wir uns auf den Weg, Zunächst den Trail zu den

Flatbed Falls, einem sehr kleinen Wasserfall, aber dennoch schön zu gehen. Die kleine Holzbrücke ist gestern dem Sturm zu Opfer gefallen.

 

Anschließend sind wir noch den Trail zu den Flatbed Pools gegangen.

Nicht übermäßig spektakulär, dafür sind wir beinahe alleine unterwegs.

Immer wieder schöne Tiefblicke auf den Flatbed Creek. Nach etwas über 

4 Stunden sind wir wieder am Parkplatz und dann sind es nur noch einige Kilometer zum Campground, Wir haben den ganzen Tag Sonne pur und es ist angenehm warm. So darf es endlich mal mehrere Tage bleiben.

Donnerstag 10.07.2025

Um 7:00 Uhr verlassen wir Tumbler Ridge und fahren zurück nach Chetwyn. Nach 30 km halten wir bei den Bullmoose Marshes und hoffen

einige Wasservögel und vielleicht einen Elch zu sehen, Pustekuchen, außer einigen Enten mit ihren Jungen sehen wir nichts. Allerdings ist die Landschaft bei diesen beiden relativ kurzen Trails ( insgesamt 2 Std.) sehr schön und wir sind auch ganz alleine.

 

 

Kurz vor Chetwyn sichten wir noch einen stattlichen Rehbock, legen am

Pine River in schöner Lage eine Pause ein

 

 

In Chetwyn wird getankt und wir bestaunen wie 2018 die herrlichen 

Holzskulpturen, die aber inzwischen sehr viel mehr geworden sind und die neuen sind lange nicht so schön. Danach rollt der Hobel durch reizvolle Landschaft über den Pine Pass, wo wir einen schönen Blick auf den Misinchinka River und die umliegenden Ausläufer der Rocky Mountains haben. Übrigens der dritte Tag in Folge schönes Wetter, da gibt es auch nichts zu nörgeln.

Wir biegen dann von der Straße 97 ab und es geht 28 km Richtung

MacKenzie, 3 km vor dem Ort ist ein einfacher Stellplatz von

BC Hydro am herrlichen Williston Lake. Es ist kaum was los, wir bekommen einen schönen Stellplatz mit Seeblick und genießen den

Sandstrand. Wiederum ein gelungener Reisetag. Allerdings ziehen bei Sonnenuntergang schon dunkle Wolken auf. Für Morgen ist Regen angesagt.

 

 

Freitag 11.07.2025

Der „versprochene „ Regen kommt um 9:45 Uhr. Also wie schon so oft sitzen wir im Hobel. Gut, dass wir gleich nach dem Frühstück noch einen

Strandspaziergang gemacht haben. So gibt es für heute auch nichts mehr 

zu sehen. Es regnet den ganzen Tag mal mehr, mal weniger. Gegen 21:30 reißt es auf und die Sonne lässt sich sehen--zu spät!!!!!

Samstag 12.07.2025

Wir verlassen kurz nach 8 Uhr den McKenzie Landing Campground

bei fast ganz bedeckten Himmel. Gleich nach dem Platz, noch auf der

7 km langen Gravel Road zur Hauptstraße sehen ganz überraschend zwei Elche. Wir besichtigen noch im Ort MacKenzie die weltgrößte

Wald Rodungsmaschine.

Zurück die 30 km auf den Highway nach Prince George. Nun ist es endgültig den ganzen Tag über düster bedeckt,kein einziger Sonnenstrahl weit und breit. Wir kaufen in Prince George bei Save on Foods ein, tanken und dann geht es eigentlich recht eintönig den Yellowhead Highway Richtung Mount Robson, den wir morgen ansteuern. Nach 318 km stellen wir den Hobel an einer Raststätte beim Slim Creek zur Übernachtung ab.

 

 

Sonntag 13.07.2025

 

Nachts regnet es ordentlich mit der Folge, dass die Nebel wieder einmal bis 100 m oberhalb der Straße hängen. Von den Bergen im Hintergrund und links und rechts des Highway sehen wir nichts, dafür einen netten kleinen See.

Wir kommen nach 120 km in den Mount Robson Park. Gut, dass wir den

höchsten Berg der Kanadischen Rocky Mountains mit 3954 m schon 2018 in seiner ganzen Schönheit bewundern konnten.

Heute sehen wir für ein paar Minuten wenigstens das Gletscherende.

Gegenüber des Visitor Centers bekommen wir einen Stellplatz im

Meadows Robson Campground. Morgen soll das Wetter genauso schlecht sein. In dieser Woche ist lediglich der Dienstag gut vorhergesagt. Dass wollen wir für den Icefield Parkway nutzen. Morgen werden wir hier bis Mittag bleiben und dann kurz hinter Jasper Station für den Icefield machen. Übrigens ist gewaltig was los, lauter Mietwohnmobile auf dem Parkplatz und auf dem Abschnitt des Yellowhead Highway. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

so sollte es eigentlich aussehen

Montag 14.07.2025

Leider keine Änderung, es regnet nachts, es regnet morgens und es ist keinerlei Sicht auf die Berge. Zunächst geht es mit kräftigem Regen los. Später wird es dann zwischendurch heller, so dass wir zumindest die Berge teilweise sehen können. Vorbei am Moose Lake und Moose River.

Wir kommen zum Yellowhead Pass. Hier wird die Uhr umgestellt, nur noch 8 Stunden auf Deutschland und wir kommen in die Provinz Alberta

Bald erreichen wir Jasper und sind direkt schockiert wie schwer der Ort und die unmittelbare Umgebung von den Bränden 2024 gezeichnet ist. 

Am Ortseingang und-ende sind jeweils Containerstraßen für die Leute, die ihr zuhause verloren haben, Auch der Maligne Canyon, ein Touristenmagnet ist nicht wieder zu erkennen und ist gesperrt.

Erstaunt sind wir, als in dem verbrannten Wald zwei Elks im frischen 

Gras äsen.

Weiter am Medicine Lake vorbei zum Maligne Lake, es sind von Jasper insgesamt 48 km. Das Wetter wird immer besser, wozu ja auch nicht viel

gehört. Wir sehen zumindest zum Teil das gigantische Panorama am Ende des Sees mit seinen Bergen, die um die 3500 m hoch sind.

 

 

Auf der Rückfahrt nach Jasper scheint sogar teilweise die Sonne und zwei Wapiti Hirsche sehen wir auch noch. In Jasper regnet es dann wieder 20 Minuten kräftig. Obwohl der Campingplatz sehr groß ist, bekommen wir keinen Platz und müssen 18 km außerhalb in ein Overflow Areal.

Morgen wollen wir um 05:00 Uhr los, denn es ist genau für einen Tag

Sonnenschein angesagt, bevor das nächste Tief anrollt. 

Insgesamt doch ein erlebnisreicher Tag mit tolerierbarem Wetter, wir sind ja nicht verwöhnt.

Dienstag 15.07.2025

Der leuchtende Mond verrät uns, dass der Himmel klar sein muss und so stehen wir um 5:00 bei der Dämmerung auf und fahren um 5:30 Uhr über Jasper auf den Icefield Parkway.

Zuerst ist es der Jasper Nationalpark, dann kommt das Columbia Icefield und danach der 

Banff Nationalpark. Der Wetterbericht hat sein Versprechen gehalten und wir erleben einen

Traum Tag, bis ungefähr 09:30. Dann kommt die Touristenmeute in einer Schlange von Banff her.

In unsere Richtung sind wir lange fast alleine unterwegs. 

Zunächst hängen noch Nebelschwaden über dem Atabasca River, aber bald schon werden die Bergspitzen von der Sonne beleuchtet.

 

 

Plötzlich steht ein stattlicher Elk neben der Straße und lässt sich auch nicht stören. Prächtig ist sein Geweih.

Verschiedene Berge mit unterschiedlicher Struktur, einige Seen, ein Wasserfall. Sehr abwechslungsreich führt die Route bis zum Columbia Icefield.

 

 

Einfach eindrucksvoll, aber auch erschreckend wie weit der 

Alabasca Gletscher seit 2018 zurückgegangen ist.

Nach dem Columbia Icefield kommt dann der Banff Nationalpark,

Sehr viele malerische Seen, in denen sich die Berge teilweise spiegeln.

 

 

Wir wollen noch am Lake Louise oder am Lake Moraine vorbeischauen, aber das ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Schon beim Abzweig

riesige Infos – alle Parkplätze voll – So einen Andrang haben wir bisher noch auf keiner Reise erlebt. Eine ganze Schar von Parkplatzordnern und-

innen versucht dem Chaos irgendwie Herr zu werden.

Da das Wetter nun lange nicht mehr so gut ist und die Berge um den See

schon wieder in dicken Wolken hängen, verschmerzen wir dies.

Wir haben ja 2018 schon beide Seen gesehen, die aber schon noch mal einen Besuch wert gewesen wären. So fahren wir noch 22 km nach Canmore auf den Wapiti Campground.

Endlich mal wieder ein Tag mit 85% Traumwetter. Aber die 

Touristenmassen, sowohl mit PKW als auch mit Mietwohnmobilen sind einfach unvorstellbar. 

Mittwoch 16.07.2025

Heute Morgen die Überraschung! Entgegen der Wettervorhersage

eine wolkenloser Himmel. Canmore entwickelt sich offensichtlich zum zweiten Banff. Was hier gebaut wird ist gewaltig. Begründet ist dies zum einen, dass Banff gnadenlos überlaufen ist und Canmore mit einer gewaltigen Landschaft aufwarten kann. 

An beiden Seiten wunderbare Gebirgslandschaft

Wir fahren nach dem Ort über das seit den Olympischen Winterspielen 1988 weltberühmte Canmore Nordic Centre

112 km durch das Kananaskis Country. Alles ist Gravel Road, aber diesmal ohne nennenswerte Wellblechstrecken. Die Landschaft ist 

umwerfend. Zudem ist angenehm wenig bis gar kein Verkehr.

Es geht über eine Hochebene, die von kleinen Bächlein durchzogen ist. Danach kommen wir immer höher und die

Berge sind entsprechend noch teilweise verschneit und  

mit Gletscherresten bedeckt.

Und dann sehen wir völlig unerwartet

direkt neben der Straße eine Grizzly Mama mit ihren drei Jungen.

Leider drehen sie uns den Rücken zu, aber es ist trotzdem ein 

wunderschönes Erlebnis.

Die Strecke führt anschließend über den 2206 m hohen

Highwood Pass hinunter bis zu den Foodhills.

Dazwischen kommt noch der Mount Armstrong, dem 

eine Historic Seite gewidmet ist.

Bei den Foothills handelt es sich um eine sehr malerische

Hügellandschaft mit vielen Rinder- und Pferdeherden bei  

entsprechenden Farmen. In dem kleinen Ort Longview kommen wir auf den Cowboy Trail bis zum Abzweig nach Nanton.

Ab Nanton sind wir dann im flachen Farmerland und eine 

4 spurige Highway führt uns bis kurz vor Macleod.

 

 

 

 

Nach 360 km in traumhaft schöner Landschaft bei bestem

Wetter stellen wir den Hobel an der Oldman River

 

Provincial Recreation Area ab. Ein Supertag!

Donnerstag 17.07.2025

 

Nachts regnet es und in der Früh wollen wir eigentlich zuerst das Fort in Macleod besichtigen. Aber bis wir dort sind schüttet es richtig und da es ja teilweise im Freien ist, planen wir um und fahren zunächst zu einem UNESCO Weltkulturerbe, dem Head-Smashed-in Buffalo Jump.

18 km nordwestlich von Macleod wird in einem sehr schönen

Interpretive Centre das Leben der Plain Indians und die

Entwicklung der Bisonjagd über viele Jahrtausende demonstriert.

Wirklich beeindruckend auch die Konzeption des Museum am

Hang, der an einem 10 m hohen Steilabbruch endet, wohin die Bisons getrieben wurden, den Hang hinab stürzten und dann 

komplett von den Indianern verwertet wurden. Vom Fleisch,
Fell, Kochen und Sehnen- alles wurde verarbeitet. Hier ein Gang durch das Museum

Anschließend fahren wir nach Macleod zurück, besichtigen die Music Ride der Royal Canadian Mountain Police, das Areal außen sowie die dazugehörige Ausstellung.

Eine paramilitärische Polizeitruppe, die 1873 von der Regierung ins Leben gerufen wurde, um den Schmuggel zu unterbinden,

Recht und Ordnung zu erhalten und Konflikte zwischen

Indianern und den Einwanderern zu verhindern oder zu schlichten.

 

 

Abschließen dann der Music Ride und ein kurzer Gang in die

historische Main Street.

Die Strecke geht dann über Pincher Creek in Richtung

Waterton Lakes Nationalpark. Es schüttet und ein kräftiges Gewitter zieht lange durch. Wir bleiben dann an einem

Parkplatz, der eine schöne Aussicht auf die Bergkette des

Nationalparks bieten soll und hoffen auf gutes Wetter für morgen.

Gegen Abend lichten sich zumindest mal die Wolken

 

 

Relativ spät reißt es dann ganz auf und nun ist auch gut zu sehen,

 

was auf dem Schild an unserem Parkplatz steht.

Ganz früh am Morgen leuchten die Berge und dann erleben

wir ( d.h. live eigentlich nur Wolfgang) einen Sonnenaufgang vom Feinsten  Wer genau hinschaut sieht den Rehbock rechts.

Auch einige Deers sind schon beim Frühstück—echt schön

Es sind nur ein paar Kilometer bis zum Waterton Lakes Nationalpark. Zuerst gibt es eine Runde Gravel Road, bei der wir

 

einige Bisons sehen können. Dann hinein in den Park und gleich beim Parkplatz zum steilen Bear’s Hump Trail stellen wir den Hobel ab und schnüren die Bergschuhe.

Serpentinen führen in herrlicher Landschaft zwar nur 45 Minuten lang, aber ziemlich steil, zu einer Stelle, von der wir eine

 

fantastische Aussicht auf den Upper Wateron Lake und die umliegenden Berge, die teilweise schon in den USA liegen haben. Unterwegs noch ein Blick auf das nostalgische Prince of Wales Hotel aus dem Jahr 1927.

Die Anstrengung wird belohnt. Da wir relativ früh dran sind, können wir fast alleine eine gute halbe Stunde diesen grandiose

Aussicht genießen. Ein neugieriger Quirl unterhält uns dabei.

 

 

Beim Abstieg kommen schon jede Menge Leute entgegen und der Parkplatz ist um 09:30 praktisch voll.

Nun fahren wir 16 km den Akamina Parkway hinein zum Cameron Lake. Es ist noch relativ ruhig, aber der Parkplatzgröße

und der Menge von Kanus und Tretbooten nach zu schließen wird man später den See nicht mehr so schön haben. Auf dem Rückweg

 

können wir noch einen jungen Steinbock beobachten.

Wir fahren dann kurz ins Visitor Center von Waterton Village und anschließend geht es auf den Red Rock Parkway 15 km zum

Red Rock Canyon. Hier ist schon einiges los, wir bekommen gerade noch einen der letzten Parkplätze, bevor die Autos danach Runde um Runde drehen und warten, ob jemand wegfährt. Aber der Trail um den interessanten Canyon ist nicht so schnell absolviert und viele sind mit Kindern beim Baden.

Der Canyon ist wie der Name schon sagt aus rotem eisenhaltigen Gestein. Nicht sehr tief, aber die Anfahrt lohnt sich auf alle Fälle.

 

 

Wir fahren zurück und als wir wieder auf die Hauptstraße kommen, sehen wir einige Leute, die mit Fotos und Fernglas auf die Ebene schauen. Da sind doch tatsächlich ein Schwarzbär und ein Braunbär genüsslich beim Blätter und Beeren fressen.

Bestimmt eine halbe Stunde beobachten wir diese wunderschönen Tiere. Ja, das ist halt doch ganz was anderes wie im Zoo und ist wiederum ein tolles Erlebnis auf dieser Reise.

 

 

Nun verlassen wir den Nationalpark , ein kleines Stück wieder auf dem Cowboy Trail, dann ganz Nahe an der Grenze zum Amerikanischen Bundesstaat Montana entlang bis Milk River.

Nun ist die Landschaft ganz ganz anders, aber durchaus schön anzusehen. Von Milk River nochmals 45 km zum Writing on Rocks Provincial Park. Das Gebiet gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, weil es zahlreiche Felsmalereien der First Nations,

in erster Linie der Blackfoot gibt. Diese können aber nur in einer Führung besichtigt werden. Für 18:00 buchen wir die 2 stündige Führung, bei der man zuerst 20 Minuten mit einem Bus an die entsprechenden stellen gebracht wird. Das ganze entpuppt sich als

Flop. Die Rangerin führt die Gruppe an einige wenige Felsen,

an denen Ritzungen zu sehen sind. Ansonsten labert sie und hört nicht mehr auf irgendwelche Stories zum besten zu geben.

Das ist sehr enttäuschend gewesen, auf dem Campground bekommen wir keinen Platz, im Park dürfen wir auch nicht so stehen. So fahren wir um 20:15 nochmals zurück nach Milk River und kurz nach 21: 00 stehen wir nun auf einem schönen Platz und werden morgen hier bleiben. Insgesamt ein wunderbare, langer

Tag mit vielen Highlights, sieht man von von der Führung ab.

 

 

Samstag 19.07.2025

Das Wetter ist so la la, ist aber egal, da wir heute eh Putztag und

Aufräumtag haben. Der Kühlschrank muss abgetaut werden.

Ansonsten schauen wir den Golfern zu, die gleich nebenan ein

 

Turnier haben und viel Spaß haben. Eine kleine Ratte vergnügt sich am winzigen See. Ansonsten genießen wir heute einfach mal das Nichtstun.

Sonntag 20.07.2025

Die Sonne scheint um 6:30 in den Hobel. Sofort sind wir uns einig, nach dem Frühstück nochmals die relativ kurze Strecke

zum Writing- On Provincial Park zu fahren und den Hoodoo Trail

 

abzugehen. Wir parken am Campingplatz und sind auf dem Hinweg 2 Std. ganz alleine und beim Rückweg kommen uns gerade mal 6 Wanderer entgegen. Die Landschaft ist wunderschön, einige Tiere sind ebenfalls zu sehen.

 

Wir nehmen Euch jetzt einfach auf diesen herrlichen Trail mit.

Wir können auch einige Felsritzungen sehen, diese werden von

Kameras überwacht, damit sie nicht zerstört oder sonstige Unfug passiert. Das ist besser wie bei der Führung.

 

 

Nach etwa 3 ½ Stunden verlassen wir den Provicial Park und fahren durch weite Getreidefelder und riesige Farmen über

Foremost, Skiff nach Lathbridge. Ewig lange Güterzüge stehen

schon jetzt bereit für die Erntezeit. Dann geht es bis Lethbridge, wo wir die längste Eisenbahnbrücke Kanadas bewundern.

 

Diese wurde 1905 bis 1907 erbaut. Unweit davon finden wir einem Parkplatz als geeigneten Übernachtungsplatz.

 

 

                                                                   Ab 21,07,2025 weiter Teil 5