T ü r k e i  2022      Teil 1 

Endlich soll es wieder mit dem Hobel losgehen. Für den 03.04.2022 haben wir eine Fähre von

Venedig nach Igoumenitsa gebucht. Unser Ziel ist die Türkei. Dieses wunderbare Land haben wir von 1991 bis 2008 sehr häufig bereist, damals in den Schulferien meist 5 Wochen. 

 

Nach 14 Jahren wollen wir für maximal 90 Tage dorthin eine Reise ohne festen Plan unternehmen. Einfach treiben lassen, das hat sich letztes Jahr in Griechenland bewährt. Schwerpunkte sollen Kappadokien, Ostanatolien und die Schwarzmeerküste sein. Mal sehen wie es sich ergibt.

01.04. - 07.04.2022

 

Freitag, den 01.04.2022 geht die Fahrt bei starker Bewölkung die hinreichend

bekannte Strecke über den Felbertauern und Plöckenpass ( hier schneit es leicht).

In Tolmezzo regnet es, wir kaufen im Supermarkt italienische Spezialitäten ein und fahren dann nach Marano de Langunare.

Von hier geht es am Sonntag recht früh an den Fährhafen Fusina bei Venedig. Das übliche Verladechaos, deshalb über 2 Stunden verspätete Abfahrt. Da Camping an

Bord kurzerhand vor 4 Tagen gestrichen wurde, sind wir ohne Aufpreis in einer recht

schönen Außenkabine auf Deck 8 untergebracht. Sehr ruhige Überfahrt.

Am Montag legen wir um 17:00 Uhr in Igoumentisa an. Keinerlei stichprobenartige

Corona Tests, die haben mit dem LKW Chaos genug zu tun. Wir übernachten auf dem

Campingplatz Drepano ( letztes Jahr unser Platz für die obligatorische Quarantäne).

Übrigens recht kühl, tagsüber 9°C, in der Nacht 4,5°C, nicht gerade griechisch.

 

Dienstag 05.04.geht es dann auf die Autobahn bis nach Asprovolta, wo wir einen schönen

ruhigen Übernachtungsplatz finden und auch den Mittwoch bei sonnigem Wetter

verbringen.

Am Donnertag  07.0.4. verlassen wir Asprovolta und zügig geht es nun auf der alten Nationalstraße nach Alexandropolis, unweit der türkischen Grenze.

Wir finden nach 14 Jahren auf Anhieb unseren damaligen Platz für die Nacht direkt am Meer, fast unverändert, nur der Müll rundherum ist merklich mehr geworden.

 

So nun fängt die Türkeireise an.

Freitag 08.04. 

Nach sehr ruhiger Nacht mit ständig leichtem Wellenrauschen geht es um kurz vor acht weiter.

Durch das noch schläfrige Alexandropolis auf  die Autobahn zur türkischen Grenze. Sonne pur und es wird doch langsam wärmer. Zwar 4km LKW Stau, aber bei den PKW ist so gut wie nichts los.

Inzwischen neue Gebäude und Abfertigungsmodus, nach 20 Minuten sind wir in der Türkei.

Coronamäßig keinerlei Kontrolle oder Papiere diesbezüglich notwendig. In Kesan kaufen wir gut ein, ein sehr schöner Migro Supermarkt. Auf vierspuriger Schnellstraße, daneben ein nagelneue

Autobahn fahren wir nach Geliboli. Mit der Fähre in 20 Minuten über die Dardanellen. Auch hier

Richtung Enzine 4 spurige Schnellstraße und 500m weiter daneben die Autobahn. Na Geld scheint

ja reichlich vorhanden. Wir waren uns im klaren darüber, dass in den vergangenen Jahren viel

gebaut worden ist, aber die Wirklichkeit ist nicht zu fassen. Die Orte und kleinen Städtchen sind zu riesigen Städten mit Hochhäusern geworden unvorstellbar wie die gesamte Küste zugebaut ist.

Das ist nicht unsere Türkei, wir werden uns mal wieder Troja anschauen und dann ins Landesinnere flüchten, in der Hoffnung noch das anzutreffen, was die Türkei ausmacht.

Wir stehen bei einem kleinen Restaurant, hier gibt es 5 Stellplätze , Duschmöglichkeit und 

Frischwasser. Auch Internet, sonst könnten wir nicht berichten.

Ach übrigens wird in Kürze wohl die Brücke über die Dardanellen für den Verkehr freigegeben.

Erinnert an Rion nach Antirion in Griechenland.

 

Am Nachmittag entschließen wir uns dazu, doch noch die Ausgrabungen anzusehen, da wir 

neugierig waren, was sich hier seit 1991!! verändert hat. Ja doch einiges, aber das trojanische 

Pferd am Eingang steht noch genauso da wie vor 31 Jahren.  Aber sonst wurde kräftig ausgebuddelt und aufgebaut.

Der einstündige Rundgang bietet einen Überblick, wie Troja zur damaligen Zeit ausgesehen hat.

Berühmtheit erlangte der Ort in der Antike durch die Dichtung Ilias von Homer und den dort beschriebenen sagenhaften Trojanischen Krieg. Noch in der Spätantike wurden der Ort und seine sagenhaften Helden im Römischen Reich hoch verehrt (siehe Aeneis), und der Hügel Ilium war weitbekannt. Mit dem Beginn des christlichen Mittelalters geriet Troja (und damit auch die Lage der Stadt) in Vergessenheit.

Einige, wenn auch  nicht spektakuläre Tierchen entdecken wir. Aber wir erfreuen uns auch daran.

Samstag 09.04.

Wir lassen Troja hinter uns, nehmen vor Enzine die Straße Richtung Mahmudiye und Alexandria Troas. Überall liegen am Straßenrand Reste einer einst blühenden Stadt. Wir streifen durch die

kleinen Pfade, herrlich blühen Büsche und Bäume. 

Bei Tuzla geht die Straße direkt durch ein Geothermalfeld, bevor sie über Gülpinar nach Assos führt.

Zur Mittagszeit erreichen wir Assos, der Ort heißt heute Behramkale. Das Mittagessen auf der Terrasse eines Restaurant ist vorzüglich.

Zu zweit essen wir für umgerechnet 12€. Es sind doch einige türkische Touristen hier, den Nummernschildern nach überwiegend aus Izmir, Istanbul und dem nahen Canakkale.

Von der Burg genießen wir den herrlichen Ausblick auf die vorgelagerte Insel Lesbos. Der Tempel der Athene thront eindrucksvoll auf dem Gipfel der Burghügels.

Die Küstenstraße von Assos bis Edremit ist frustrierend. Zäune, Mauern und Tore umschließen die

Hotels und Pensionen. Es gibt keinerlei Zugang, meist nicht mal den Blick auf das Meer. Die 

Retortenorte sind ohne Übergang zusammenhängend bis Edremit, schlappe 100 km!.

In Edremit biegen wir endlich ab in die Berge bis Hamdibey, die Straße führt nun meist durch schöne Kiefernwälder ist aber auch schon feudal ausgebaut. Ab 16:00 sind wir auf der Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz. Das gestaltet sich wesentlich schwieriger als gedacht. 

Gegen 18:30 dann fündig geworden. Kurz vor 23:00 Uhr klopft es an unserem Hobel ganz energisch und eine Stimme ruft ac ac, was aufmachen bedeutet. Wir bekommen einen gehörigen Schreck und vergewissern uns erst, dass es wirklich die Jandarma ist. Wir werden gefragt, wo wir 

her sind. Auf die Antwort Alemania/Germany wünschen sie uns ohne die Papiere sehen zu wollen ein "you are welcome" und verschwinden wieder. Es braucht eine Weile bis wir uns von dem Schreck erholen.

Sonntag 10.04.

Weiter geht es jetzt auf der nagelneuen Schnellstraße ( was anderes gibt es nicht mehr, in die

Dörfer führen nur noch Stichstraßen) über Balekesir, Bigadic nach Demirci. Später geht es an einigen Stauseen vorbei, kleine Passstraßen gibt es, also landschaftlich recht schön und kaum Verkehr. Auf den Bergen liegt auch hier noch Schnee, das Frühjahr ist kälter wie normal.

Vor Salhili fahren wir durch eine interessante Landschaft mit viel Vulkangestein, darunter ein 

relativ großer Stausee. Die blühenden Bäume sind ein überall ein Blickfang.

Weiter geht es nach Alasehir, Sarigöl bis Pamukkale. Schon von weitem sehen wir den Hügel mit den Kalksinterterassen. Da morgen Regen angesagt ist und wir um kurz vor 17:00 am Ziel sind, machen wir uns noch auf den Weg zur Besichtigung. Hier hat sich aber auch alles verändert.

Im Ort, etwas unterhalb des Kartenhäuschens, gibt es erstmals einen Hauch Disneyland.

Ja wer es mag.

Pamukkale ist eine Stadt im Westen der Türkei. Sie ist für das mineralhaltige Thermalwasser bekannt, das über die weißen Sinterterrassen eines nahe gelegenen Hügels herabfließt. Die Stadt liegt neben der antiken römischen Bäderstadt Hierapolis, die um 190 v. Chr. gegründet wurde. Zu den dortigen Ruinen gehören ein gut erhaltenes Theater und eine Nekropole mit Sarkophagen, die sich über 2 km erstrecken. Der antike Pool ist für seine durch ein Erdbeben im Wasser versunkenen römischen Säulen berü

Wir gehen an den unzähligen Restaurants vorbei zum Eingang. Danach heißt es Schuhe ausziehen und auf den marmorweißen Felsen steigen wir rauf bis Hierapolis.

Auch Hierapolis ist völlig verändert, ein Riesenparkplatz inzwischen der Ruinenstadt und viel Rummel. Gerade, dass man das Theater ohne Autos und Buden fotografieren kann. 

Mit untergehender Sonne steigen wir wieder ab und genießen die letzten Sonnenstrahlen, denn morgen soll es regnen.

 

 

 

 

 

 

Der Wetterumschwung kündigt                      sich an

 

 

 

 

 

 

und so sieht es heute aus

am 11.04.aus

Montag 11.04.

Es regnet wirklich und ist saukalt 12°C! Deshalb bleiben wir heute hier, pflegen Kontakte und aktualisieren den Blog. Es ist nun 12:00 und die Sonne scheint wieder bei einem sehr kühlen Wind. Nachher werden wir mal beraten, wie wir morgen weiterfahren. Pustekuchen, seit 15:00 Uhr 

herrscht richtiger Landregen, alles grau in grau.

Dienstag 12.04.

Als wir um ¾ 7 Uhr aufstehen, dauert es noch 15 Minuten, dann kommt schon die Sonne. Aber es ist lausig kalt, 6°C und es geht ein kalter Wind. Die Toilette geleert,

Wasser aufgefüllt, dann sind um 08:15 auf der Straße. Erstmal etwas zurück über

Seraköy, dann nach Venice. In Geyre kaufen wir Wasser, Brot und Milch.

Den Parkplatz der wunderbaren Ausgrabungsstätte Aphrodisias ist um 10:30

erreicht. Wir sind um diese Zeit die ersten Besucher.

Nach dem Eingang stehen eine große Anzahl unterschiedlichster, sehr schöner 

Sarkophage.

Wir halten uns an die Empfehlung im Reiseführer und beginnen den Rundgang entgegen dem Uhrzeigersinn. Ja, das überzeugt uns sehr. Nicht zu sehr gestylt, aber dennoch so aufgebaut, dass man sich gut vorstellen kann, wie es hier mal ausgesehen hat. Zunächst das Tetrapylon, danach der eindrucksvolle Tempel der Aphrodite, von allen Seiten anders und gleich schön.

das Stadion gilt als das besterhaltene antike Stadion im gesamten Mittelmeerraum.

30.000 Menschen hat die 262 m lange und 59 m breite Anlage. Wir haben schon viele antike Stadien gesehen, aber dem Urteil können wir nur zustimmen. Der daran anschließende Bischofspalast und das Odeion stellen ebenfalls imposante Bauwerke dar. Dazwischen das Blütenmeer von Sträuchern und Bäumen.

 

 

Jetzt erreichen wir die Hadriansbäder, und die Süd-Agora, deren Platz 212 x 69 m  

misst. 

Quasi als Krönung schmiegt sich am Hügel das Theater, bevor das Sebasteion die Runde abschließt. 

Gegen 13:00 setzen wir die Fahrt über den Pass Yasiher Gecidi mit Blick auf den AK Dagi, weißer Berg fort. 

Wir kaufen an einem Stand noch Gemüse ein, bevor es wieder hinunter nach Serinhisar geht. Über Yassihüyük und Güney bevor wir von einer Anhöhe einen

wunderbaren Blick auf den Salda Gölü haben. Fast wie in der Karibik, aber nur 14°C und ein eisiger Wind . Wir finden ein ruhiges Plätzchen für den Nachmittagskaffee.

 

 

Ein Stück fahren wir heute noch über Harmanli, Düger und Cendi, bevor wir 

kurz vor Burdur am gleichnamigen See einen geeigneten Platz für heute Nacht finden.

Der Platz ist zwar zum Übernachten gut, aber Uschi geht es nach kurzer Zeit absolut übel.

Am Seeufer ist mit Sicherheit gegen Mücken massiv gespritzt. Die Symptome sind eindeutig.

Dazu kam, dass wir wie die ganzen vorigen Tage  weite Strecken  durch Olivenhaine und 

Weinbaugebiete gefahren sind. Die Bauern sind mit riesigen Tanks unterwegs und verspritzen Unmengen von Pestiziden. Wir ziehen auf alle Fälle die Reißleine. Nachdem das Ausweichen  an das Meer wirklich nicht möglich ist-es gibt einfach keine Zufahrtswege- straßen an der West und Südküste, beschließen wir auf dem schnellsten Wege zurück nach Toja zufahren. Dann  

 wieder nach Griechenland einzureisen und mal schauen wie es  dann in Griechenland weitergeht.

Mittwoch 13.04.

Früh fahren wir weg,  zügig über Burdur-Denizli-Akhisar-Balikesir-Edremit die knapp

600 km bis Toja zurück.

Donnerstag 14.04.

Heute an Uschis Geburtstag bleiben wir auf dem kleinen Stellplatz bei einer Pension und morgen geht es dann weiter. Schade. aber es ist halt so. Wir werden das Beste daraus machen

Freitag 15.04.

Gegen 08:00 verlassen wir Troja in Richtung Cannakkale. Heute überqueren wir

von hier nach Eceabat die Dardanellen. Von der Fähre haben wir einen schönen

Blick auf die imposante Festung vor der Stadt Eceabat. Auf der Wasserstraße selbst herrscht reger Schiffsverehr. Die Hoffnung auf dieser Seite auf normaler Straße Richtung Kesan zu fahren erfüllte sich nicht, 4 spurige Schnellstraße genau wie

von Lapseki nach Canakkale, lediglich eine Autobahn fehlt noch.

In Kesan bezahlen wir in einer Bank unsere 100,45 TL für ein kleines Stück Autobahn, wir kaufen im Migro nochmals ein und essen gut zu Mittag.

 

 

Der Grenzübertritt verzögert sich bei den Türken um fast 2 Stunden, da wir angeblich einen Strafzettel haben. Für was, wo und wann sagt man uns nicht. Jedenfalls müssen wir 321,45 TL, ungefähr 20.-€ bezahlen, ansonsten kommen wir nicht durch die Schranke. Komischerweise ist dann bei einem Wohnmobil vor uns das Gleiche, hat wohl System. 

Bei den Griechen sind wir in 2 Minuten eingereist, nur Reisepass vorlegen. In Alexandropolis übernachten wir an der bewährten Stelle. Abends legt ein Fischer noch seine Netze aus.

Samstag 16.04.

 

Als wir aufstehen, holt der Fischer gerade seine Netze ein. Nicht ein Fisch ist darin. Das Meer ist anscheinend hier auch schon total überfischt.

Von unserem Übernachtungsplatz schlängelt sich eine kleine Nebenstraße bis

Komotini. Weiter über Porto Lagos, Xanthi nach Kavala.

Wir kaufen uns ein leckeres gegrilltes Hähnchen, das gibt es bei einem Parkplatz mit schönem Meerblick kurz darauf zu Mittag. 

Schließlich beenden wir in Asprovolta die heutige Fahrt, ebenfalls an der bewährten Übernachtungsstelle. Ein Strandspaziergang folgt, das Wetter ist heute noch gut, ab morgen soll es schlechter werden.

Ostersonntag 17.04

 

Ja, es ist eine stark verbesserungsfähige Wetterlage. Regen, Wind und nur 14,5°C.

Wir bleiben jetzt erst mal hier, denn auf Chalkidiki wollen wir was sehen. 

Wenigstens gibt es ein Osternest und Mittags leckere Lammkoteletts.

Seit 11:00 Uhr regnet es und heute am

 

18.04. Ostermontag

 

regnet es noch immer. Egal in welche Richtung wir schauen, überall relativ trostlos.

Ansonsten lesen wir und spielen auch mal eine Runde Kniffel. Als der Regen für kurze Zeit zweimal unterbrochen wird, gibt es 30 Minuten Strandspaziergang und etwas später 

15 Minuten frische Luft atmen.

 

Dienstag 19.04.

 

Satte 6°C morgens, wohl dem der eine Dieselheizung hat, anfangs immer noch leichter Regen, der ab 09:00 Uhr endlich ganz aufhört, aber es ist noch dicht

bewölkt. Wir verlassen den Stellplatz, kaufen frisches Brot und tanken. Der Diesel, in der Türkei umgerechnet 1,38€ kostet nun wieder knapp über 1,80 €.

Wir biegen ab in die Ostküste der Chalkidiki. Das Wetter wird zunehmend besser und nach 33 km gibt es was zu sehen. Wir sind in Olimbiada, gleich danach das antike Stagira, dem Geburtsort von Aristoteles.

 

 

Der Rundweg im antiken Stagira ist in eine wunderbare Küstenlandschaft eingebettet.

Die Ausgrabungen selbst sind durchaus sehenswert und liegen herrlich in der Hügellandschaft. Die Holzstege sind gut zu begehen.

Nach dem Rundgang fahren wir zum kleinen Hafen des Ortes Olimbiada, kochen etwas zu Mittag und besichtigen die reizvolle kleine Kirche

Gleich nach dem Ort finden wir einen wunderbaren Platz mit gigantischer Aussicht auf das Meer und den kleinen Ort. Wir beschließen, hier zu bleiben, den jetzt überwiegend sonnigen Tag einfach zu genießen. Also ist heute nach 35 km Schluss mit dem Fahren, wir haben schließlich Zeit.

Abends leuchtet der Himmel glutrot, eine herrliche Abendstimmung, wir stehen ganz allein, kaum Verkehr, da diese Straße nur in den Ort führt und es noch eine Umgehungsstraße gibt.

Mittwoch 20.04.

 

 

Sehr ruhige Nacht, die Sonne scheint um kurz nach 7:00 in den Hobel. Das Thermometer zeigt 10,5°C, es ist relativ stark bewölkt. Gegen 08:30 verlassen wir den schönen Platz und „bummeln“ meist direkt am Meer nach Stavros. Bevor es zum Ort hinuntergeht, legen wir hoch über dem Meer eine Kaffeepause ein. Herrlicher Tiefblick auf den Ort und den kleinen Hafen.

Das kleine Örtchen Ierissos ist für seine Schiffsbaukunst bekannt. Derzeit wird ein 

altes „Piratenschiff“ wieder hergerichtet.

Gegen 11:00 Uhr erreichen wir nach 59 km Nea Roda. Hier finden wir direkt am Meer gleich hinter dem Ort erneut ein geeignetes Plätzchen. Es scheint bei 18°C überwiegend die Sonne, aber ein frischer Wind bläst. Wir kaufen etwas Gemüse und Schafskäse ein. Ja Rio lässt per Bar grüßen.

Danach folgt ein Spaziergang zum kleinen Hafen und dem 

Kirchlein auf dem Hügel, von wo wir eine schöne Aussicht genießen.

Gegen Abend kommt ein Grieche vorbei und meint „Du kommst ja da her, wo andere Urlaub machen“. Er erzählt, dass er hier geboren ist und 30 Jahre In Berchtesgaden

gearbeitet hat, auch als Busfahrer zum Kehlsteinhaus. Ja, die Welt ist klein.

 

 

Donnerstag 21.04.

 

Außer dem beruhigenden Wellenrauschen war die Nacht absolut ruhig.

Heute hat es beim Frühstück schon 13,5°C und die Sonne scheint, zumindest teilweise. Im örtlichen Supermarkt kaufen wir noch Wasser, eine längere Prozedur, da die Kasse nicht funktioniert, kein Wunder bei dem Kabelsalat.

Nach kurzer Fahrt über Tripiti erreichen wir das touristisch sehr erschlossene

Städtchen Ouranoupoli. Die letzte Ortschaft vor der Mönchsrepublik Athos.

Viele Schmuckgeschäfte und wir sehen ganz schön protzige SUV's

der gehobenen Klasse aus Serbien, Montenegro, Rumänien, Bulgarien und

der Ukraine.

Das Wahrzeichen des Ortes ist der große Phosphorios Turm. Gleich dahinter 

legen die Schiffe nach Athos ab. Natürlich nur Männer!.

Wir bummeln etwas durch den Ort und Uschi geht in die Kirche, in der gerade 

ein Gottesdienst stattfindet. Und schon schaut eine Mülltonne viel freundlicher aus.

Hinter dem Ort verläuft noch eine Schotterstraße Richtung Grenze zur Mönchsrepublik. Hier finden wir direkt am Meer eine geeignete Stelle, um den Hobel abzustellen. 

Der Weg führt in sanftem auf und ab an noblen Häuschen vorbei.

Nach 2,5 km sind wir dann beim ehemaligen Athoskloster Zygos. Für 4 € können wir die in zwei Schritte restaurierte Anlage besichtigen.

Wir lassen es uns nicht nehmen genau bis zu der Stelle zu gehen, wo für Frauen 

der Zutritt verboten ist und Männer auch nur in einem aufwändigen Antragsverfahren um Einlass ersuchen können.

Langsam schlendern wir zurück, drehen den Hobel mit Ausblick auf das Meer und 

sind uns einig für heute hier zu bleiben.

Nach gemütlichem Frühstück rollt der Hobel zurück durch das noch sehr schläfrige

Quranoplois. Kleine Bergstrecke rauf und runter, kurvenreich sind es 42 km bis

Pyrkadikia. Gleich hinter dem Ort geht es steil ans Meer hinunter und schon haben wir einen genialen Stellplatz über die griechischen Osterfeiertage. Frisches Wasser aus einem Brunnen und Müllbehälter sind ebenfalls vorhanden. 

Der lange breite Sandstrand ist noch ganz verlassen.

Samstag 23.04.

 

Der erste wirklich warme Tag und beinahe windstill. Uschi entdeckt dann in der

breiten Bucht Delphine. Leider gibt es nur zwei Bilder, da der Akku leer war und die

Delphine nach dem Wechsel des Akkus verschwunden waren.

Insgesamt waren es fünf der wunderschönen Tiere. 

Ansonsten gefaulenzt, ab und zu kam uns ein Vögelchen besuchen.

 

 

 

 

 

Einfach mal die Seele baumeln lassen

Sonntag 24.04 und Montag 25.04

 

Wir verbringen beide Tage in dieser herrlichen Bucht. Ab und zu mal Griechen, die

zum Baden gehen oder nur spazieren fahren. Ansonsten nur gefaulenzt und nach

Delfinen, Vögeln und anderem Getier Ausschau gehalten. Uralte Olivenbäume in den

Grundstücken hinter uns, die Sträucher blühen.

Dienstag 26.04.

 

Wir fahren weiter, meist an der malerischen Küste mit den feinsten Sandstränden entlang. Einen Supermarkt und eine Bäckerei benötigen wir heute auch wieder. 

Von Pyrgadikia also nach Agios Nikolaos.

Hinter Sarti finden wir einen Traumplatz über dem Meer, genau gegenüber dem

Berg Athos. Hier wollen wir morgen auf alle Fälle noch bleiben. Wir stehen ganz alleine mit hervorragender Übersicht. 

Leider ist der imposante über 2000 m hohe Athos im Dunst.

Der Berg Athos ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität in Griechenland. Wikipedia
Höhe2.033 m
Gegründet1927
Fläche335,6 km²
Bevölkerung1.811 (2011)

Mittwoch 27.04.

 

Was für ein Blick aus dem Hobelfenster um 6:15 Uhr. Die Sonne steigt neben dem

Athos aus dem Meer, einfach umwerfend. Eine Eidechse besucht uns sobald die Sonne auf die bunten Blumen scheint.

 

So sehr wir auch das Fernglas und unsere Augen bemühen, es wollen einfach keine Delfine erscheinen. Dabei ist das Meer so glatt, dass sie eigentlich nicht zu übersehen wären. Was soll‘s, es ist auch ohne traumhaft schön und ruhig. 

Zwischen Mittagessen und Nachmittagskaffee unternehmen wir einen Spaziergang zu den Klippen der Bucht. 

Auch heute bleibt der Himmel ohne Wolken, es hat 24°C, erst gegen Abend frischt wieder der Wind etwas auf,

Donnerstag 28.04 

 

Wie gestern, ab und an Vögel, Eidechse und Ziegenherde. Der Blick auf den Athos wird immer klarer, das Wetter soll morgen etwas unbeständig werden.

Wunderschön die kleinen Frühlingsblumen um uns herum. 

Eine Haubenlerche direkt vorm Hobel abends noch weit draußen ein Schweinswal.

Freitag 29.04.

 

 

Der heutige Sonnenaufgang ist noch eine Steigerung zu gestern. Ziemlicher Wind und einige Windwolken als wir diesen herrlichen Platz verlassen. In der Früh schon 18°C um 6:30, der bisher wärmste Morgen. Nach kurzer Fahrt entdecken wir zwei Reiher, wohl auf der Suche nach einem ordentlichen Frühstück.

Der südliche Teil von Sithonia ist ziemlich zugebaut, die Bucht von Kalamitsi fast nicht wieder zu erkennen. Umso überraschender der schön gestaltete, saubere Rastplatz bei Gerakini, Hier können wir auch wieder Wasser fassen.

Kurz darauf fahren wir dann auf der Schnellstraße, später Autobahn über Thessaloniki (inzwischen eine riesige Stadt mit total zersiedeltem Umfeld) nach Katerini, wo wir in einer Raststätte gutes Mittagessen bekommen.

Ohne nennenswerte Ereignisse weiter über Kokkino Nero, Agiokambos, Eleftherio,

Rizomilos nach Nea Aghialos. „Unser Übernachtungsplatz vom letzten Jahr steht 

voller Baumaschienen, aber 1,5 km weiter stehen wir nun 3,50 m vom Strand ganz gut .

Samstag 30.04.

 

Weiter geht unsere Tour über Farsala, an Lamia vorbei und dann über das Parnassos Gebirge nach Delfi. Ausnahmsweise mal auf einen Campingplatz, es ist Duschen und vor allem Haare waschen angesagt. Unterwegs herrliche Mohnfelder. Leider keine Sonne, sonst würde es noch viel schöner wirken. Da heute Samstag ist und die Griechen noch Osterferien haben ist in Delfi fast kein 

Durchkommen. Autos über Autos die Straße entlang vor und nach der historischen Stätte.

 

Sonntag 01.05.

 

Unter unserem Stellplatz beleuchtet die Frühsonne den Golf von Itea.

Gegen 8:45 Uhr starten wir heute über Itea, dann die wunderschöne Küstenstraße entlang Richtung Nafpaktos und Antirion.

 

Um die Mittagszeit erreichen wir den Platz am Meer am Ortsende von Marathias, den wir vom letzten Jahr her kennen. Heute gehen wir essen, es gibt gegrillten Oktopus, griechischen Salat und selbstgemachte Pommes, sehr lecker. Nachdem es in Delfi nachts etwas geregnet hatte, ist das Wetter insgesamt passabel, wechseln bis stark bewölkt bei 22C°, aber sehr kühler Wind. Abends zieht es dann total zu, in Richtung Peleponnes ist es richtig schwarz.

Montag 02.05.

 

Nachts fängt es dann richtig an zu regnen und hört bis weit nach dem Mittag niicht mehr auf. Salzburger Schnürlregen auf dem Peleponnes.

Über Nafpaktos geht es nach Antirion. Seit die Brücke über den Isthmos von Korinth geht, sind die Fähren Hungerleider. Ganze 5 PKW‘s und wir sind bei der Überfahrt darauf. In Rion, stehen die arbeitslosen Fähren in Reih und Glied. Es geht nun neben der Autobahn bis Egion. Hier biegen wir in die Berge Richtung Kalavrita ab. Schade, es eigentlich eine Bergstrecke vom Feinsten, aber wir sehen nicht viel, alles wolkenverhangen und es regnet teilweise ordentlich. Über Pigadia, Pitsaki führt die

enge kurvenreiche Straße. Vor Kalavrita geht es nun rechts weg nach Katelli und Agio Klitoria .Später, beim Nachmittagskaffe hinter Likouria scheint erstmals wieder zaghaft die Sonne. Erst in Serpentinen hoch, dann runter nach Panorama. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer und wir sind oberhalb des Lago Stimfalia. Lago ist eigentlich eine Übertreibung, auf der Karte groß eingezeichnet, entpuppt sich der See als Schilfwiese mit einzelnen Wasserstellen.

Der Platz ist gut zur Übernachtung, vielleicht können wir morgen de umliegenden Berge im Sonnenlicht betrachten. 17:00 Uhr, 16°C bedeckt-Griechenland im Mai?

 

 

Dienstag 03.05.

 

Also es geht doch! Über Nacht hat es aufgeklart, es war zwar recht kühl in der Früh,

7°C-Heizung an! Doch die Sonne scheint, nur ein paar Nebelschwaden treiben sich noch herum. Jetzt sehen wir die ansprechende Landschaft, wo wir übernachtet haben.

 

 

Eine kleine, aber feine Passstraße führt zunächst nach Psari. Herrliche Aussicht und 

schön anzuschauende Mohnfelder säumen die Route. 

Im nächsten Ort Aidonia können wir Frischwasser am Brunnen zapfen und erreichen

schon kurz danach das Antike Nemea . Neben Olympia, Delfi und Isthmus war Nemea einer der vier Austragungsorte der panhellenischen Spiele. Der Zeustempel mit den Säulen aus dem 4.Jh.v.Chr, ist neben dem Stadion die bedeutenste Ruine. 

Ein wunderschön angelegtes Museum erläutert die archäologische Arbeit eindrucksvoll.

Wir fahren von hier noch die wenigen Kilometer und wollten uns eigentlich nochmals nach 1988 Mykene ansehen. Unglaublich was her los ist. Busse über Busse, der große

Parkplatz proppenvoll, PKW‘s links und rechts der Straße. Der Ort selbst besteht aus 

Hotels, Pensionen und Souvenirläden. Also ergreifen wir die Flucht und sind nach weiteren 18 km in Nafplion. Hier ist gerade Yachtausstellung im Hafen, entsprechend geht es auch hier zu. Kurz vor Astros legen wir die nachmittägliche Kaffeepause ein, bevor wir gegen 16:30 unseren vom letzten Jahr bekannten Übernachtungsplatz beim Kloster Loukos anfahren. Von hier hat man einen schönen Blick bis zur Burg von Astros.

Mittwoch 06.05.

 

Ein wunderschöner Sonnenaufgang über der Bucht von Nafplion

 

 

Heute unternehmen wir erstmal eine Bergfahrt. Die Strecke kennen wir vom letzten Jahr, wir fahren sie nur anders herum. Über Pistoria , Kastanisa führt die meist keline und enge Straße über Astros wieder an das Meer. Dann die herrliche Küstenstraße bis 

Leonidion. Während des Mittagessen ziehen wieder die Wolken auf und bei der Weiterfahrt über Poulithra, Pirgidi, Fokiano bis Kiparassi wird es immer schechter, windiger und bei der Ankunft an unserem Übernachtungsplatz oberhalb Kipirassi nieselt es ab Spätnachmittag bis zum Schlafengehen.

Donnerstag 07.05.

 

Über Nacht hat sich alles verzogen und der Tag begrüßt uns mit voller Sonne.

Unsere Route führt durch das enge Örtchen Kipirassi eine spektakuläre Bergstrecke hinauf nach Lambokambos. Herrliche Tiefblicke, wunderschöne Blumen, 

Es folgt das schmalste und steilste Stück kurz vor der Passhöhe 

 

Die enge Straße führt nun hinab bis Port Geraka, hier kochen wir uns was zu Mittag.

 

Es ist kein Lokal offen, absolut tote Hose, aber wunderschön.

Nur noch ein paar Kilometer bis Monemvasia

20 Minuten später erreichen wir Agios Fokas, das malerische Plätzchen, an dem wir letztes Jahr insgesamt 4 Nächte waren. Entweder allein oder maximal 2 ander Fahrzeuge.

Jetzt stehen schon 5 Womos ( Riesenkisten) da, aber wir finden für den Hobel trotzdem was Geeignetes. Was hinter uns ist, ist uns wurscht.

 

 

Freitag 06.05. bis Sonntag 08.05

 

Wir bleiben über das Wochenende an diesem malerischen Platz. Wir haben den Wassertank voll, aber auch hier ist neben dem Kirchlein ein Wasserhahn. Das Wetter ist nach wie vor sehr wechselhaft, beständig ist eigentlich nur der kühle Wind.

Temperaturen bewegen sich zwischen 16°C in der Nacht und maximal 22°C

den Tag über. Ab und zu gehen wir ein Stück spazieren, und bewundern die

 

Vielfalt der Blumen unmittelbar in unserer Umgebung.

Der Sonnenaufgang übt jeden Tag eine Faszination aus, er ist auch jeden Tag

 

anders—einfach nur schön. 

Leider ist der Blick auf den Felsblock von Monemvasia immer etwas im Dunst

Montag 09.05.

 

Nach über 3 Tagen ist jetzt genug mit Agios Fokas. Der Platz ist schön, aber auch durch Park 4 Night zu bekannt. Einige Kilometer über den Bergrücken und wir sind auf der anderen Seite des Fingers. Wir essen in Neapoli sehr gut zu Mittag und fahren dann in die Panagia Beach. Wie erhofft stehen wir hier wie im letzten Jahr ganz allein. Eine Rote Röhrenspinne  begrüßt uns, ebenso ein Vogel, der einem Eisvogel ähnelt, aber die Farbe irritiert uns. Egal, schön anzusehen

ist es allemal. Wir stehen wie im letzten Jahr ganz allein an diesem ruhigen Plätzchen.

Der kleinen Kirche statten wir auch einen Besuch ab. 

Dienstag 10.05.

 

 

Gegen 9:30 Uhr starten wir zu einem Ausflug über Lahi, Agios Nikolaos zum Geopark Agios Nikolaos. Die Landschaft Richtung Kap ist herrlich.

Zunächst gehen wir den kurzen Rundgang zu den versteinerten Baumstümpfen und den eingebackenen Muscheln. Früher war das mal Meeresgrund.

Die Baumstümpfe sehen völlig anders aus als die versteinerten Bäume oder Baumstämme die wir bisher gesehen haben. 

 

Jede Menge Muscheln sind im Gestein eingebacken und dadurch hat man schon eine Vorstellung, dass hier mal das Meer war.

Im Anschluss wandern wir etwas über 2 Stunden die Küste entlang Richtung Kap. Die Felsformationen sind unbeschreiblich vielfältig und absolut sehenswert

Die Wanderung könnte man noch beliebig lange fortsetzen, aber wir haben in der relativ kurzen Zeit doch einen wunderbaren Einblick in die Küstenlandschaft am Ende dieses Fingers des Peleponnes gewonnen.

Da an dem "Parkplatz"des Geoparks schon einige Campingfahrzeuge stehen und manche davon den Eindruck erwecken, dass hier übernachtet wird, entschließen wir uns dazu die 20 km zurück an die Panagia Beach zu fahren und wieder für eine Nacht zu bleiben. Die Straße dahin ist vielen Gott sei Dank zu steil und zu kurvenreich. Deshalb sind wir wiederum ganz für uns, obwohl auch dieser Platz in Park 4 Night aufgeführt ist. Aber die Riesenkisten wie Karthago und ähnliche Fahrzeuge kämen eh nicht hin.

Mittwoch 11.05.

 

Gleich werden wir Richtung Neapoli und dann weiter nach Gythion starten. Das heißt auch unser Internet steht bis auf weiteres nicht zur Verfügung. Heute ist ein richtig "Griechischer Sonnentag",

so wie wir es vom letzten Jahr kennen. Aber auch hier ist jedes Frühjahr anders, bis jetzt eben meist sehr wechselhaft und kühler wie normal.

 

                                                      Weiter auf Teil 2