Da auch im Frühjahr 2022 noch keine Reise mit dem Hobel ins südliche Afrika möglich ist,

möchten wir doch ein wunderbares Land auf diesem Kontinent besuchen, wenigstens für 

3 Wochen.                          

                                 Kleingruppenreise mit Wigwam vom 20.12.2021 bis 09.01.2022

                                        ( natürlich ohne Campingbus, sondern als Zeltsafari)

Montag 20.12. und Dienstag 21.12.2021

 

Endlich hat die Warterei ein Ende, seit 3 Tagen sind die Reisetaschen und Rücksäcke gepackt.

Um 4:45 Uhr stehen wir auf und fahren bei guten Straßenverhältnissen und wenig Verkehr zum

Münchner Flughafen. Wir haben uns Online für den notwendigen PCR Test angemeldet, das Auto stellen wir für die Zeit auf dem reservierten Platz im P 20 ab. Ist ideal, denn in 5 Minuten sind wir im Flughafengebäude. Wir kommen im Testzentrum vor dem gebuchten Zeitfenster dran, da noch 

kaum was los ist am frühen Morgen. Das Gepäck holen wir dann nach dem Test und suchen uns ein ruhiges Plätzchen, in 75 Minuten soll das Ergebnis vorhanden sein.

So ist es auch, beide negativ, also ist der Weg ins Flugzeug endgültig frei. Die Abflugzeit hat sich nicht geändert, aber wir müssen von Doha erst nach Nairobi und dann nach Entebbe.

Pünktlich um 15:50 hebt unsere Qatar Airlines Maschine ab und um 23:20 Ortszeit ( + 2 Std)

Zeitverschiebung landen wir in Doha. Eine riesige Drehscheibe in alle Richtungen, entsprechend 

groß ist der Flughafen und hier ist kurz vor Mitternacht einiges los. 

Um 1:45 geht es pünktlich weiter nach Nairobi und da ist es auch  schon chaotischer, besonders für die Reisenden im Transfer. Aber irgendwann löst sich auch das Chaos auf und nach einer guten Stunde landen wir in Entebbe. Gut organisiert vom Reiseveranstalter geht es nun zum dortigen

PCR Test und Geldwechsel, denn bis auf wenige Ausnahmen kann man nur in Uganda Schilling 

bezahlen. Zuletzt werden wir 11 Teilnehmer vom Reiseleiter in Empfang genommen und zu

unserem Übernachtungshotel, das direkt am Ufer des Viktoria Sees liegt gebracht. Nun sind wir doch ziemlich geschafft, zumal es 28°C hat, schwülwarm und gewittrig ist. 

Wir beziehen unser Zimmer und erkunden die Umgebung, schon die ersten Tiere sind zu sehen.

 

                         Das sehr einfache, aber saubere Hotel direkt am Viktoria See 

                                    Die Vielfalt an Wasservögeln ist schon mal sehr groß                                                                                                  

Am Spätnachmittag folgt noch ein kurzer Spaziergang in den nahe gelegenen Park, der den Einheimischen zur Freizeitgestaltung dient. Es gibt eine interessante Vegetation mit herrlichen

Blüten zu bestaunen, zudem sehen wir einige Meerkatzen.

Mittwoch 22.12.2021

 

Der Viktoriasee ist der größte See Afrikas und der drittgrößte See der Welt. Die maximale Tiefe beträgt nur 85m, er ist 250 km breit und 337 km lang. 

Nach dem Frühstück wird das Gepäck auf ein traditionelles umgebautes Fischerboot verladen. Für

die Dauer von 3 Tagen/2 Nächten werden wir auf eine Insel im Lake Viktoria gefahren. Der See ist relativ ruhig, das ist auch gut so, denn bei einem stärkeren Wind wird schnell ein Wellengang erreicht, bei dem dann Wasser ins Boot schwappt. Gute 2 Stunden benötigen wir bis zu einer traumhaft schönen Bucht. Dieses Areal wurde von WIGWAM Naturreisen für längere Zeit gepachtet und dient als Campground. Sogar ein rustikales Duschhäuschen sowie ein Toilettenhäuschen sind fest installiert. Zudem ist ein überdachter Küchenbereich vorhanden.

Das gesamte Gepäck, sowie die Verpflegung für die Aufenthaltsdauer wird gemeinsam entladen.

Anschließend werden die Zelte ausgegeben und aufgebaut.

Der Platz ist sehr malerisch gelegen, Webervögel, Milane, Kingfisher, Reiher -- es ist einfach nur schön dazusitzen und zu beobachten.

Es ist sehr schwül und drückend, so dass wir erst nachmittags eine kleine Wanderung zu einer Anhöhe unternehmen und  die herrlichen Ausblicke genießen. Einige Inselbewohner gehen auf oder kommen von ihren Feldern. In der Ferne ist auf einer weiteren Insel ein Fischdorf zu sehen.

Der wunderbare Tag endet gegen 21:30 beim Lagerfeuer. Nachts gibt es ein ordentliches Gewitter und es regnet stark--unser Zelt ist aber dicht!!

 

Donnerstag 23.12.2021

 

Das Gewitter hat sich verzogen statt dessen eine eindrucksvolle Morgenstimmung. Vögel zwitschern, ansonsten herrscht eine himmlische Ruhe. Fischer kehren zu ihren Dörfern zurück.

Nach ausgiebigem Frühstück geht es mit unserem Boot in einer halben Stunde an Fischerdörfern vorbei zu einer Nachbarinsel auf der Schimpansen leben. Nach dem Anlegen sehen wir gleich einen stattlichen Nilwaran.

Da die Schimpansen als Rowdys unter den Affen gelten, hört man die laustarken Tiere bevor man sie zu Gesicht bekommt. 

Zurück geht es dann nahe einer weiteren Insel mit einem malerischen Fischerdorf. Die Boote sind teilweise  kunstvoll bemalt. Kleine Sardinen werden zum Trocknen ausgelegt.

Nach der Rückkehr zum Campground gibt es Mittagessen. Es ist wiederum sehr schwül und somit starten wir erst gegen 16:00 zu einer Wanderung zu einem Dorf auf der anderen Seite unserer Insel. Auf den Feldern werden Maniok, Süßkartoffel, Ananas, Mango und Papaya angebaut. Zudem gibt es Kaffeesträucher und Bananenstauden.

Als Europäer kann man sich nur schwer vorstellen in so einem Dorf zu wohnen, es gibt sehr rustikale Behausungen, in denen sich auch kleine Geschäft verbergen. Der Dorfjugend kommt die

Abwechslung wohl entgegen.

Die Ankole Kühe mit ihren stattlichen Hörnern sind das wichtigste Gut der Menschen in Uganda. Sie sind der Reichtum ihrer Halter und bestimmen die soziale Stellung. Ankole werden nicht verkauft, sondern sind Mitgift, Versöhnungsgabe oder Geschenk. 

Ugandas Schulen sind seit fast zwei Jahren geschlossen und sollen am 10.01.2022 wieder geöffnet werden. Wir haben dennoch die Möglichkeit hier eine Schule mit Internatsräumen zu besichtigen.

Nach dem ausgiebigen Gang durch das relativ lang gestreckte Dorf besteigen wir wieder unser Boot, das uns zum Zeltplatz zurück bringt.  Bei der Ablege Stelle wimmelt es nur so von kleinen 

Vögeln.

Freitag 24.12.2021

 

Jetzt ( es ist 5:30!) heißt es alles wieder verpacken, Zelte abbauen und die Ausrüstung zurück auf das Boot. Es ist anfangs natürlich stockfinster, ohne Stirnlampe geht da gar nichts. Aber um 07:30 ist alles verstaut und es geht nun zurück.

Nach gut eineinhalb Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt, dem Hotel am Seeufer. Nun wird alles vom Boot auf die beiden Geländewagen, einen Land Rover Defender und einen Toyota Land Cruiser verladen. Beide Fahrzeuge haben für die Tierbeobachtungsfahrten aufstellbare  Dächer. Zunächst fahren wir die paar Kilometer nach Entebbe, der Reiseleiter und einige Mitfahrer kaufen im Supermarkt noch ein. Es regnet immer wieder leicht und ist sehr schwül. 

Auf dem Weg in den Südwesten Ugandas verlassen wir Entebbe, es geht zunächst auf schlechter Straße bis Mpigi. Dort auf die Hauptverbindung Richtung Masaka. Auf dem Weg dorthin überqueren wir kurz nach Nabusanke den Äquator.  Eine komplett andere Welt lässt uns nur noch staunen. In einem Restaurant am Äquator gibt es Mittagessen. 

Immer wieder durchfahren wir Dörfer, zu kaufen gibt es hier direkt an der Straße beinahe alles. Die Metzgereien sind schon sehr gewöhnungsbedürftig, besonders wenn man an die feuchte Schwüle bei knapp 30°C denkt.

Immer wieder sehen wir die Ankole Rinder mit den ausladenden Hörner, schön anzusehen.

Gleich hinter Masaka führt die Route über Lyantonde nach Akageti. Dort führt dann eine Lehmpiste in den Lake Mburo Nationalpark. Kaum ist das Land weniger besiedelt, sehen wir die ersten Tiere schon vor dem eigentlichen Parkeingang.

Im Nationalpark muss der Reiseleiter die Teilnehmer anmelden. Danach geht es schon langsam wie auf einer Pirschfahrt zu unserem Zeltplatz direkt am Seeufer. Denn es gibt immer was zu sehen. Ein kleiner Buschbock, ein Kronenkranich, eine Leierantilope und ein ausgewachsener Wasserbock. Die Leierantilope bringt zum 110 kg auf die Waage, der Wasserbock bis zu 300 kg.

Der Büffel genießt ganz entspannt ein ordentliches Schlammbad, beäugt von einem Geier.

Immer wieder "begrüßen" uns Paviane, Warzenschweine und ein Wasserbock am Straßenrand

Da unser Camp direkt im Nationalpark liegt müssen klare Verhaltensregeln her. Kein Zeltaufbau an einer Stelle, an der die Hippos den See zum Grasen verlassen ( meist nachts). Nicht zu nahe am

Busch darf das Zelt stehen und in der Nacht vor einem Toilettengang mit der Stirnlampe erst gut ausleuchten, damit man kein Tier übersieht. Zelt immer schließen, da Affen immer auf Diebstour sind. Jederzeit ist, besonders in der Dämmerung und nachts mit Tieren zu rechnen. Ja, ein ganz neues Gefühl! Wir werden von einem Hammerkopf  nach dem Zeltaufbau begrüßt weiter hinten grasen einige Warzenschweine.

Der Rest des Tages ist nach der langen Fahrt  zum Erholen und Erkunden der näheren Umgebung.  Büffel, Schreiseeadler, Hammerkopf und schöne Schmetterlinge, zu sehen gibt es genug. Ein herrlicher Nachmittag.

Samstag 25.12.2021

 

Zum Sonnenaufgang wollen wir mit einer Wildhüterin des Nationalparks  einen Pirschgang unternehmen. Also um 05:30 aufstehen, mit Stirnlampe die Utensilien zusammensuchen, schnell einen Kaffee und eine Banane ( Frühstück gibt's bei Rückkehr). Einige Kilometer fahren bis hinter dem Restaurant des Bootsanlegers , die Rangerin weist auf einige wichtige Verhaltensregeln hin und dann geht es zu Fuß durch die Savanne. 

Zunächst sehen wir die Impalas, die es in Uganda nur in diesem Nationalpark gibt.

Kurz danach begegnen wir einer Büffelherde in respektvollem Abstand, es folgen die ersten Giraffen. Wunderschön so durch den Park zu streifen. Die Rangerin findet ein abgestoßenes 

Kob Geweih.

Es geht Schlag auf Schlag, wer beobachtet hier eigentlich wen?  Die Wildhüterin zeigt uns den Rest eines Zebrarisses der letzten Nacht. Ach ja, es gibt ja Löwen, Hyänen und Leoparden, darum darum  ist im Notfall die Kalaschnikow dabei.

Plötzlich entdecken wir eine Giraffenherde, die sich langsam durch das Gelände bewegt. Eine Szene schöner als die andere, ein unglaubliches Gefühl, dastehen, staunen, man glaubt zu träumen. Faszinierend sind die unterschiedlichen Musterungen und Farbtöne dieser Tiere.

Wir verlassen die Giraffen und streifen weiter durch das Gelände. Impala Antilopen, Wasserbock, Leierantilope können wir sichten. Nach zweieinhalb Stunden kehren wir zu unserem Zeltplatz zurück und nun gibt es sozusagen Brunch, also Frühstück und Mittagessen in einem. Für Nachmittag ist eine Bootsfahrt auf dem Mburo See vorgesehen.

Während wir auf unser Boot warten, geht ein heftiger Gewitterschauer nieder, so dass wir schon um die Durchführung der Beobachtungsfahrt bangen, aber nach einer halben Stunde ist es vorbei und es kann zur Tierbeobachtung losgehen. Diesmal stehen die Hippos im Mittelpunkt. Es dauert nicht  lange, da sind die ersten auch schon da, umrahmt von Kingfisher und Schreiseeadler. 

Ein einheimisches Kind feiert auf dem Boot seinen Geburtstag mit entsprechender Torte.

 

Der Büffel stapft durchs seichte Wasser, am Ufer entdecken wir ein Krokodil, das dann ins Wasser geht, ein Graurückenreiher fühlt sich gestört und der Seeadler zeigt seine imposante Flügelspannweite. 

                              Ein Hippo scheint gegen unsere Anwesenheit zu protestieren

Kurz bevor die interessante Fahrt zu Ende geht, die herrlichen Exemplare eines Seeadlers und eines Graurückenreihers.

Ganz zum Schluss können wir noch eine ganze Weile einen Senegallist und einen kleinen Kobalteisvogel bewundern, bevor  diese erlebnisreiche Bootstour zu Ende ist.

Und weil es so wunderschön ist, beschließen wir vor der Dämmerung nochmals mit den Geländewagen auf Beobachtungsfahrt im Park zu gehen. Natürlich gibt es wiederum einiges zu

sehen. Zunächst waren mal die Meerkatzen und Paviane der Reihe

Auf der Weiterfahrt lassen sich Büffel, Kob Antilope, Warzenschwein und Leierantilope sehen

Im Mburo Nationalpark ist die Giraffendichte enorm und die Betrachtung jedes Mal spannend.

In Ufernähe sind sofort die Hippos präsent, mit bis zu 1800kg Gewicht sind sie besonders außerhalb der Wassers stattliche Erscheinungen. Sie können übrigens schlecht schwimmen, darum sind sie im flachen Wasser anzutreffen, wo sie sich schnell mit den Beinen abstoßen können.

Blaustirn-Blatthühnchen und Senegalkiebitz sind häufig in der Nähe der Hippos anzutreffen.

Bevor die letzte Pirschfahrt im Mburo Nationalpark zu Ende geht, bekommen wir nochmals die

hier dominierenden Tiere zu sehen. Ja die Tierdichte ist einfach umwerfend. 

Sonntag 26.12.2021

 

Die letzte Nacht am Mburo Seeufer endet um 05:45. Wir müssen unsere Sachen packen, das Zelt abbauen, kurz frühstücken und gemeinsam die Ausrüstung auf die Geländefahrzeuge verladen.

Es klappt wie am Schnürchen, so dass wir wie vorgesehen um 07:30 abfahren können.

Ach übrigens, der Herzschlag erhöht sich merklich, wenn man nachts aus dem Zelt auf die Toilette muss, es könnte ja ein Hippo den Weg versperren. Das war nicht der Fall, die Anspannung war jedenfalls da. Zunächst geht es auf dem gleichen Weg raus aus dem Nationalpark. Bevor wir dei Hauptstraße erreichen, sehen wir eine Witwenente, kurz darauf eng zusammen ein Blaustirn- Blatthühnchen, einen Abdimstorch und den heiligen Ibis.

Die Hauptstraße ist erreicht und nun fängt eine interessante, aber lange Fahrt an. Über Mbarara und Ntungamo nach Kabala. Die Straße ist gut, trotzdem zieht es sich. Immer wieder legen wir kurze Pausen ein.

Nun kommen die ersten Teeplantagen, bevor wir am Lake Bunyonyi eine Mittagspause einlegen.

Der See ist malerisch gelegen, allerdings ziemlich verdreckt.

Nun geht es über einen Pass, man sieht nochmals auf den See und auf  unser Ziel, den Mgahinga Gorilla Nationalpark vor dem höchsten Vulkan im Virunga Nationalpark. Der stattliche 4127m hohe Muhavira.

Aber die Strecke zieht sich, eine Hügelkette nach der anderen muss bewältigt werden, bevor wir nach Kisora kommen. Dort müssen die Fahrzeuge auftanken. Danach verlassen wir die asphaltierte Straße und nun wird es teilweise rustikal--African Massage kostenlos.

Die Zufahrt zum Camp kurz vor dem Parkeingang ist teilweise grottenschlecht, aber nach fast 

elf Stunden erreichen wird dann den Platz und bauen sofort die Zelte auf, es droht nämlich ein Regenguss. Der bleibt aber aus, im Gegenteil, der Vulkan wird fast bis zum Gipfel frei. Mit Spannung erwarten wir den morgigen Tag. Ein Höhepunkt der Reise ist ja das Gorilla Trekking.

Wir sind 100 m vor dem Nationalparkeingang auf 2364 m.

Montag 27.12.2021

 

Ziemlich schlecht geschlafen, vielleicht die Aufregung vor dem was nun kommen soll. Um 5:45 ist aufstehen angesagt, Danach Rucksack packen, frühstücken und eine Brotzeit für unterwegs muss auch hergerichtet werden. Es kann nie gesagt werden, wo die Gorillas sich genau aufhalten und wie lange man im Regenwald unterwegs sein wird. Zunächst erfolgt eine genaue Einweisung. Wir sind 9 Teilnehmer und werden von einem verantwortlichen Guide geführt. Vor und hinter der Gruppe geht jeweils ein bewaffneter Ranger. Fünf Spurenleser sind schon unterwegs, um zu orten, wo sich die Gorillafamilie aufhält.

Zunächst geht es recht verhalten los, immer wieder schöne Ausblicke auf den Lake Mutanda und die kleinen Krater in den Feldern. Im Dunst ist die hügelige Landschaft erkennbar.

Jeder hat einen langen Bambusstock bekommen, wie sich herausstellt auch dringend nötig. Den der dichte Regenwald kommt und es geht teilweise recht steil und unwegsam mitten durch. Ein fetter ugandischer Regenwurm lässt einen kurz erschrecken, ist aber harmlos.

Ab und zu gibt der Regenwald einen Blick frei, bevor es wieder tief hinein geht. Blumen, Früchte,

ständig gibt es was zu sehen.

 

Wir sind nun auf gut 2700m und seit zweieinhalb Stunden teilweise steil und unwegsam bergauf marschiert, da wird uns gedeutet---absolute Ruhe-- wir sind bei der Gorillafamilie. Die Anspannung ist gewaltig, aber die Ranger haben alles im Griff. Nach und nach weicht die Nervosität einem 

ungeheuren Glücksgefühl. Unbeschreiblich, Gänsehaut pur. Wir dürfen eine Stunde mitten unter den Gorillas sein. Beeindruckend natürlich der Silberrücken, aber auch der Kleine ist entzückend.

Zweifellos ein, wenn nicht der Höhepunkt der Reise.

Waren die Tiere anfangs noch relativ ruhig irgendwo gesessen, wahrscheinlich haben sie uns erst mal beäugt, kommt nun doch immer wieder Bewegung in die Gorillafamilie. Es wird gefressen, der Kleine turnt, der Silberrücken überwacht. Die friedlichen Menschenaffen sind teilweise so nah, dass  wir ihnen die Hand reichen könnten. Aber, ja keine falsche Bewegung, die Ranger achten darauf.

Richtig Bewegung kommt auf, als sich der Silberrücken ( Größe bis 1,70m Gewicht bis 230 kg)

aufrichtet und die Mitglieder seiner Familie abwechselnd aufsucht.

Die uns gewährte Zeit vergeht wie im Flug und wir können nicht genug kriegen, so Etwas werden

wir wohl nicht mehr erleben. Die bisherigen Strapazen sind jedenfalls vergessen.

Die Zeit ist um, wir verlassen die Gorillafamilie, bedanken uns bei den Spurenlesern und steigen auf einem anderen Steig wieder ab. Vorbei an Feldern und Gehöften erreichen wir nach gut fünf Stunden wieder unser Camp.

 

Das war eine hochemotionale unvergessliche Stunde!

Nach der Rückkehr zum Zeltplatz  haben wir den Rest des Tages verbummelt, nach Vögeln und anderen Kleintieren Ausschau gehalten, aber gedanklich waren wir eigentlich noch bei den Gorillas.

Dienstag 28.12.2021

 

Wie gestern, 06:30 Frühstück, um 07:30 Einweisung durch die Ranger. Der Unterschied ist, dass es nicht zu den Gorillas geht, sondern zu den Golden Monkeys. Diese Affenart gibt es nur in Uganda und Ruanda, nämlich hier im Virunga Nationalpark. Sie leben in den Bambuswaldzonen oberhalb des Regenwaldes an den Hängen der Vulkane. Gestern waren wir zu neunt aus unserer Reisegruppe. Heute sind wir beide allein von unserer Gruppe, dafür haben wir einen Brasilianer aus Rio und ein fünfköpfige Familie aus Mexiko dabei. Der Rest unserer WIG WAM Leute wollte 

zum Vulkan, gleich vorweg sie sind umgekehrt, da 1700 Höhenmeter in feuchtschwüler Luft ohne

richtigen Steig etwas ambitioniert war. Vulkane gibt es mehr, aber Golden Monkey eben nur hier.

Es ging bald wesentlich steiler und noch unwegsamer nach oben wie gestern. Erst in der zweiten

Bambuswaldzone, beinahe in 3000 m Höhe konnten unsere Spurenleser die Affen entdecken.

 

Wegen der dichten Bambuswaldes ist das Fotografieren wesentlich schwieriger wie gestern bei den Gorillas. Aber auch heute haben die Ranger einen guten Überblick gezeigt und geschaut, dass alle

zufrieden sein konnten. Die Sicherheit hatte natürlich auch hier oberste Priorität. Je länger man schaut, des desto mehr Golden Monkeys werden sichtbar.

Die  Affenfamile wird immer lebendiger und die Tiere tollen unbeschwert herum.

Wir haben wiederum eine Stunde, um in Ruhe das Geschehen zu beobachten, dann treten wir auf ein Zeichen des Rangers den Rückzug an.

Wir sind eine knappe halbe Stunde wieder am Camp, da schüttet es eine halbe Stunde wie aus

Kübeln-Glück gehabt. Wenn uns das unterwegs erwischt bleibt nicht mal die Unterwäsche trocken.

Den Rest des Tages schauen wir wieder in unmittelbarer Umgebung, ob es was zu entdecken gibt.

Abends ist der Muhavura Vulkan mit seinen 4127 m zu ersten mal frei und mit blauem Himmel zu sehen.

Mittwoch 29.12.2021

 

Heute früh ist wieder Zeltabbau und Verladen jeglicher Ausrüstung auf die Geländewagen angesagt. Allerdings nicht ganz so zeitig. Nach dem Frühstück ist um 09:00 Abfahrt. Fast eine Stunde geht es die schlechte Straße zurück bis Kisoro.

 

 

Wir haben für einige Kilometer wieder Asphalt unter den Rädern, fahren Richtung Lake Bunyunyi zurück. Nach Bubanda biegen wir Richtung Ikumba ab. 

Es ist wieder eine Lehmpiste, die uns am Rand durch den Bwindi Nationalpark bringt. Aber heute ist nicht groß Tierbeobachtung angesagt, wir haben noch viele Kilometer bis zum Ishasha River Camp, direkt am Grenzfluss zur Republik Kongo, vor uns. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll. Die Hügel sind bis oben hin bewirtschaftet. Bei der Neigung sicher kein Vergnügen.

 

Der Bwindi Nationalpark besteht ebenfalls aus Urwald, es gibt sehr viele Lodgen und es wird auch hier Gorilla Trekking angeboten.

Die Lehmpiste durch den Park ist eine Verbindung zum Lake Ewdard, zur Republik Kongo und Lake George. Dennoch ist kaum Verkehr, die meisten fahren doch lieber auf Asphalt über Ntungamo und Ishaka.

 

Die Fahrt ist abwechslungsreich und für Colobus Affen halten wir natürlich an. 

Charakteristisch ist die lange weiße Schwanzquaste.  

Zum Mittagessen  halten wir einfach mal an und essen unsere Uganda Rolex. Das ist eine Kombination aus Eier Omelett und Gemüse, das in ein Chapati gewickelt ist. Schmeckt gut, gibt es an Ständen zu kaufen, hatte unser Koch besorgt und jetzt verteilt. Wir befinden uns direkt im Urwald an einem malerischen kleinen Fluss.

Der nächste Streckenabschnitt geht durch Teeplantagen. Das sieht immer so aufgeräumt aus.

Bevor wird dann den Bwindi NP verlassen, nochmals in kurzes Stück Regenwald und tatsächlich nochmals Colobus Affen

Nun verlassen wir den Bwindi NP und weiter geht es manchmal ganz nahe an der Grenze zu Kongo nach Bulema. Dort besteht die Möglichkeit in einem "Supermarkt" einzukaufen. Einige Kilometer nach Kihihi fahren wir in den Queen Elizabeth Nationalpark. 

Schon die Anfahrt wird zur Tierbeobachtungsfahrt, denn es gibt gleich was zu sehen. Die ersten Elefanten laufen über die Piste, kurz darauf zwei stattliche Bullen und in der Ferne eine große Herde.

Unser Zeltplatz liegt unmittelbar am Grenzfluss zur Republik Kongo. Aus Sicherheitsgründen wird der Platz rund um die Uhr von zwei ugandischen Soldaten bewacht. Am Platz selbst heißt es Vorsicht walten zu lassen. Diebische Paviane ( Zelt immer verschließen), nachts können Hippos grasen und  das Durchlatschen von Elefanten und anderen wilden Tieren ist jederzeit möglich.

Die Fahrt hierher war lang und anstrengend, erst mal ein Bier nach dem Zeltaufbau.

In der Nacht immer wieder Laute der Wildtiere, Hippo, Affen, das kehlige Lachen einer Hyäne ist ebenfalls zu hören. Manchmal hat man den Eindruck die Geräusche sind unmittelbar am Zeltplatz. Für die Hippos, die ja direkt aus dem Fluss kommen ( 50m entfernt) mag das schon stimmen.

 

Donnertag 30.12.2021

 

Es ist eine frühmorgendliche Pirschfahrt angesagt, bedeutet 5:45 aufstehen, Kaffee und Banane, Abfahrt 6:15. Es dämmert gerade. Eine herrliche L andschaft und ein Bilderbuchsonnenaufgang erwarten uns.

Die ersten Tiere lassen nicht lange auf sich warten. Die Impalas gibt es ja nicht hier, es sind die

Uganda Kob Antilopen, die auch auf dem ugandischen Wappen abgebildet sind. Auch die Leierantilope ist in allen Facetten zu sehen. Unglaublich schöne Morgenstimmung. Ein Büffel, von zwei Kronenkranichen begleitet ist auch schon unterwegs.

Ganz langsam, mit unzähligen  Stopps fahren wir durch diese herrliche Landschaft. Die Morgensonne sorgt zusätzlich für stimmungsvolle Eindrücke. Kobs, Leierantilope, Büffel, Warzenschwein, Kingfisher, Glanzstar--ständig rührt sich was.

An einer Stelle haben wir einen guten Blick in das tiefer gelegene Feuchtgebiet. Es zeigt sich auch 

ein Storch, Wie der kleine rote heißt müssen wir erst noch herausfinden. Die Meerkatze beäugt uns neugierig.

Wir drehen insgesamt schon eine ordentliche Morgenrunde. Wir sehen doch tatsächlich noch ein Tüpfelhyäne, die vom nächtlichen Streifzug noch unterwegs ist, damit haben wir ja gar nicht mehr gerechnet, umso schöner! Gegen 10 Uhr kehren wir zufrieden zum Camp zurück, wo wir von Hippos im Fluss und einem Hammerkopf empfangen werden. So, nun gibt es erstmal Brunch und dann ist bis zum Abend Pause. Da gibt es dann nochmals eine Pirschfahrt

Gegen 10 Uhr kehren wir zufrieden zum Camp zurück, wo wir von Hippos im Fluss und einem Hammerkopf empfangen werden. So, nun gibt es erstmal Brunch und dann ist bis zum Abend Pause. Da gibt es dann nochmals eine Pirschfahrt. Noch einen Reiher, einen Geier, einen Storch  und einen Bienenfresser haben wir entdeckt.

Jetzt wird erst mal Siesta gemacht, was trotzdem heißt, dass man die Augen und Ohren offenhält.

Ein paar Colobus Affen turnen in den Bäumen unseres Platzes. Das sind übrigens Dusche, Toilettenhäuschen und Zelte der beiden Soldaten. Zwei hübsche Vögel turnen herum und an einem Baumstamm lässt sich eine schön gefärbte Agame sehen.

 

Zur spätnachmittäglichen Tierbeobachtungsfahrt  starten wir um 16:00 Uhr. Zunächst ist  ziemlich tote Hose, aber letztlich sehen wir doch wieder einige Tiere. Zunächst taucht ein stattlicher Elefant in der Savanne auf. Er bewegt sich zunächst kaum, doch dann marschiert er schließlich in Richtung unseres Fahrzeuges. Rechtzeitig fahren wir dann weiter, denn mit einem Elefanten, der sich warum auch immer bedroht fühlt, ist nicht zu spaßen.

Einige Kob Antilopen schön im Abendlicht, ein Falke, ein undefinierbarer amselähnlicher Vogel sowie eine Nilgans zeigen sich.

Einige Hippos an einer anderen Stelle des Grenzflusse, sowie ein Raubvogel sind für heute die letzten Tiere, andere hören wir wieder nachts im Zelt. Wiederum ist ein wunderschöner Tag zu Ende.

 

                                                          es geht weiter in Teil 2